Langsam werden die Tage merklich kürzer. Schnell ziehen die Nebel herauf und die Tage werden trüb und regnerisch.

Die Zeit der Ruhe und Rückbesinnung bricht an und erinnert mich daran, meine Aufmerksamkeit den Ahnen zuzuwenden. Die Ahnen sind unsere verstorbenen Vorfahren. Sie repräsentieren unsere kulturellen Wurzeln und damit unsere eigene Vergangenheit. Sie haben uns ihre körperlichen Merkmale, ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit den Genen vererbt.

Seit Jahrhunderten sind wir von dieser wesentlichen Kraftquelle abgeschnitten, genau wie von der Natur. Glücklicherweise ist es in der Zeit, in der wir jetzt leben, leichter, wieder Zugang zu den alten energetischen Kräften zu erlangen.

Mit dem Ordnen und neu Gestalten meines Ritualraums, stimme ich mich auf meine Ahnen ein. Ich denke an die Zeit mit meinen Eltern und Großeltern und mir wird bewusst, welche Geschenke sie mir gemacht haben. Das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und Freude. Ich stelle frische Blumen auf ihren Altar und lasse Kerzen brennen. Es kommt nicht selten vor, dass ich in dieser Zeit Zeichen von ihnen erhalte, die mir ihre liebevolle Fürsorge zeigen. In dieser Stimmung bereite ich mich auf Samhain, das Fest der Ahnen am 31.Oktober, vor.

Mit den Ahnen zu leben bedeutet, weder den Tod zu verdrängen, noch ihn als endgültiges Ende zu betrachten. Der Tod ist, wie die Geburt, ein Tor zu einer anderen Daseinsform. Die Energien der Ahnen leben sowohl in uns als auch in der unsichtbaren Welt.

Auszug aus „Kraftquelle Jahresrad“, das bald zunächst als E-Book vorliegen wird.

Unsere Kolumnistin Karina Brenk-Ramirez war viele Jahre lernend in der Welt unterwegs, unter anderem in England und Westafrika. Von 1986 bis 2004 führte sie den spirituellen Buchladen namens AVALON in Kassel. Jetzt lebt sie als Therapeutin in Kassel und gibt ihre Erfahrung in Seminaren, Jahresgruppen und Workshops weiter und zelebriert die Rituale der Erde.

Hier gibt es weitere Informationen über sie: www.avalon-seminare.de