Seit einigen Jahren lebe ich in einer Wohnung mit einem großen Balkon – also eigentlich einem kleinen Garten. Was liegt da näher, als die Reste meines biologisch angebauten Obstes und Gemüses zu kompostieren?

Ich habe zwei Jahre lang das Internet durchforscht, um eine Lösung zu finden, die zu mir passt. Dabei ist mir zunächst einmal die Wurmkompostierung begegnet. Viele Menschen haben gute Erfahrungen damit gemacht. Inzwischen gibt es Wurmkomposter sogar für die Küche.

Im Garten finde ich das auch ganz gut, aber in der Küche hätte ich Angst, dass die Würmer aus den Kisten herauskommen und dann überall herumkrabbeln. Und obwohl Leute, die Erfahrungen damit haben, mir versichert haben, dass das nicht geschieht, mochte ich es nicht ausprobieren.

Es gibt Komposttonnen in vielen Formen und Größen. Allerdings sind diese unten offen, denn sie sind für den Garten konzipiert. Das geht ja nun auf dem Balkon gar nicht.

Also versuchte ich es mit einer alten Wäschetonne. Aber da rieselte der ganze Kompost aus den Löchern heraus. Das war also auch nicht das Optimum.

Und dann fand ich die Lösung: Trommelkomposter!

In meinem Fall sind es zwei Trommeln mit jeweils 70 Liter Inhalt. Das reicht für einen Ein- bis Zweipersonenhaushalt. Der Trick dabei ist, dass die Trommeln alle paar Tage mehrmals gedreht werden, so dass das Material vermischt wird und die Mikroorganismen dadurch besser ihre Arbeit tun können. So ist der Kompost innerhalb von sechs Wochen fertig!

Und da es zwei Tonnen sind, kann in einer Tonne der Kompost reifen, während die aktuellen Abfälle in der anderen gesammelt werden.

Allerdings ist es hilfreich, das Kompostgut vor dem einfüllen etwas antrocknen zu lassen, denn wenn man zu viel Frisches einfüllt, wird es doch eine sehr feuchte Angelegenheit. Und ich zerkleinere z.B. Apfelsinen- oder Bananenschalen, damit die Mikroorganismen eine größere Angriffsfläche haben.

Im ersten Jahr war ich noch etwas zögerlich mit dem Einsatz des Kompostes, aber in diesem Jahr habe ich jeweils die halben Balkonkästen mit Kompost und der alten Erde vom Vorjahr gefüllt. Und meine Pflanzen wachsen aufs beste!

Inzwischen produziere ich so viel Kompost, dass ich schon überlege, ihn in der Nachbarschaft zu verschenken!

Was macht Ihr mit Euren pflanzlichen Abfällen?