Der Winter ist vorbei und wir brauchen frische Energie, um zu regenerieren. Im Frühjahr erwacht nicht nur die äußere Natur zu neuem Leben. Auch im Körper finden auf Grund der veränderten Lichtverhältnisse andere Prozesse statt und er muss sich dem neuen Rhythmus von Licht und Dunkel anpassen. In dieser Zeit geht es darum, nach dem kräftezehrenden Winter wieder ins Gleichgewicht zu finden. Der Frühlingspunkt um den 21. März liegt auf dem Jahresfest der Frühlings- Tagundnachtgleiche. Dunkelheit und Licht sind im Gleichgewicht und diese Zeitqualität kann uns darin unterstützen, auch selbst wieder zu einer inneren Harmonie zu finden.
Es ist das Fest der Eostre oder Ostara, der Frühlingsgöttin, die in der Gestalt eines jungen Mädchens über die blühenden Wiesen tanzt, umgeben von den Hasen, ihren heiligen Tieren. Der Hase repräsentiert den Mond und die Nacht ebenso wie die Morgendämmerung. Die Ostereier, die auf magische Weise im Hasen Nest erscheinen, symbolisieren die Fruchtbarkeit des Frühlings. Auch heute noch gehören Hasen und Eier zu Ostern (abgeleitet von Ostara), obwohl diese heidnischen Ursprungs sind. Das österliche Thema der Auferstehung passt ebenfalls sehr gut zum wieder Auferstehen des Lebens in der Natur.
Im Ritual dieses Jahresfestes kannst Du überprüfen, welches Element Dich unterstützen kann, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Plagt Dich die Frühjahresmüdigkeit, kann das Element Feuer Dir neue Vitalität schenken. Genauso kann Erde Dich wieder neue Kraft schenken. Das Erdelement regeneriert. Luft bringt frischen Wind und neue Ideen. Hast Du Dich festgefahren oder fühlst, dass Du etwas nicht loslassen kannst, bringt Wasser alles zum Fließen. Erfühle, was Dir fehlt und verbinde Dich wieder neu mit den Kräften, die uns so nah sind wie nichts sonst, denn sie sind in uns.
Ritual zu Ostara
Schmücke Deinen Altar und das Zimmer mit blühenden Zweigen, Frühlingsblumen, Eiern, Hasen und allem, was Dein inneres Kind braucht. Ein gutes Ritual lebt von Deiner Vorstellungskraft.
Erde Dich, räuchere und baue den Schutzkreis auf durch das Anrufen der vier Elemente. Wenn Du die Möglichkeit hast, im Freien zu sein, ist ein kleines Feuer schön und wärmt noch zusätzlich. Im Zimmer tut es eine grüne Kerze auch sehr gut. Dann lade die Frühlingsgöttin und das Licht des Sonnenlogos ein. Stimme Dich ein auf die Kraft des Frühlings und gehe in eine Trance. Du kannst Dich zu Musik wiegen und drehen, Du kannst Dich auch sitzend hin und her schaukeln oder Dich im Liegen einem monotonen Rhythmus hingeben. Die Reise geht immer in Dein Inneres.
Spüre nach, wie Du Dich in den letzten Wochen gefühlt hast. Erkunde, was Dir fehlt und dann richte Deine Aufmerksamkeit auf die vier Elemente. Meditiere über ihre Eigenschaften und wähle dann intuitiv ein oder zwei Elemente aus, deren Unterstützung Du brauchst.
Wenn Du aus der Trance wieder auftauchst, bedanke Dich und verabschiede die Energien.
In der Zeit nach dem Ritual ist es gut, den Kontakt zu den von Dir ausgewählten Elementen weiter zu pflegen. Ist es die Luft, gehe viel spazieren und lass Dir den frischen Wind um die Nase wehen. Er bläst Dir auch den Kopf von grüblerischen Gedanken frei. Ist es Wasser, das Du brauchst, kleide Dich in Meeresfarben, geh öfter Schwimmen oder setze Dich an einen Fluss. Wenn Du das fließende Wasser meditativ betrachtest, nimmt es auch sorgenvolle Gedanken mit sich fort. Mit dem Feuerelement verbindest Du Dich, beispielsweise beim Tanzen. Trage Rot und koche Dir pikant-scharfes Essen, sei erfinderisch. Die Erde schenkt Dir ihre Kraft durch Gartenarbeit, Spaziergänge im Wald oder die Beschäftigung mit Edelsteinen und Kristallen.
Unsere Kolumnistin Karina Brenk-Ramirez war viele Jahre lernend in der Welt unterwegs, unter anderem in England und Westafrika. Von 1986 bis 2004 führte sie den spirituellen Buchladen namens AVALON in Kassel. Jetzt lebt sie als Therapeutin in Kassel und gibt ihre Erfahrung in Seminaren, Jahresgruppen und Workshops weiter und zelebriert die Rituale der Erde.
Hier gibt es weitere Informationen über sie: www.avalon-seminare.de