Die Hintergründe für Traumata und Ängste, die wir manchmal ganz unbewusst mit uns herumtragen, haben ihren Ursprung oft in der frühen Kindheit, manchmal aber sogar in einer vorherigen Inkarnation.

Ein gutes Beispiel dafür ist meine ehemalige Klientin Sabine. Sie nahm bei mir an einem Workshop teil, in dem ich das Phänomen „Rückführung in frühere Leben“ erforschen wollte. Ich hatte mich länger damit beschäftigt und dann acht Teilnehmer eingeladen, die sich mit mir gemeinsam darauf einlassen wollten, ihre Vergangenheit zu erforschen.

Sabine erzählte zu Beginn in der Vorstellungsrunde, sie wäre Ende dreißig, verheiratet, kinderlos, ginge zur Heilpraktikerschule, würde sich aber schon seit Monaten vor der Abschlussprüfung drücken, und sie würde gerne einmal Urlaub in Schottland machen.

Nach einer kleinen Einführung in die physikalische Sichtweise von Leben und Unsterblichkeit begann ich mit der eigentlichen Rückführung. Dabei begann ich zunächst mit einigen Fragen zum „Aufwärmen“, etwa: „Wann sind Sie gestern zu Bett gegangen?“, „Wann sind Sie wohl eingeschlafen?“, „Wo haben Sie die Millenniumsfeier verbracht?“, „Welche Kleidung trugen Sie da?“ und so weiter.

Wir tasteten uns langsam in die Vergangenheit, bis wir den Zeitraum der Geburt unterschritten, und ich fragte immer wieder nach den entsprechenden Bildern und Gefühlen des Probanden. Hierdurch stimmt sich der Proband auf das bildhafte Erleben ein und vertieft, obwohl er dabei fast normal spricht, seinen Hypnosezustand.

Stationen wie etwa der erste Schultag, der Moment des Laufenlernens werden noch angelaufen und erinnert, bevor es dann zur Sache geht: in ein früheres Leben. Sabine sah sich angebunden auf einem Scheiterhaufen, irgendwo in Schottland, und sollte nun verbrannt werden. Sie sagte, sie hätte eine Frau getötet, aber ganz ohne böse Absicht. Sie war eine Heilerin gewesen, die man offenbar konsultiert hatte, doch die Behandlung schlug nicht an und die Patientin verstarb. Dafür wurde sie sofort zur Verantwortung gezogen.

Ich gab ihr zu verstehen, dass sie vielleicht einen Fehler gemacht hatte. Jedoch sei das Verbrennen eines Menschen bei lebendigem Leib keine adäquate Antwort. Und so sollte sie ihren Peinigern in Gedanken klarmachen, dass ohne das Zutun der Heilerin die Alte sicherlich ebenso an der Krankheit verstorben wäre.

Es zeigte sich sehr schnell, dass Sabine offenbar durch dieses Trauma ihre Blockade, sich nicht für die Heilpraktikerprüfung anzumelden, entwickelt hatte. Damit wurde ihr auch klar, warum sie unbedingt nach Schottland wollte: Ihre Seele hatte da offenbar noch eine alte Rechnung offen, die sie zu begleichen trachtete. Die Psyche strebt eben nach Ausgleich.

Bereits wenige Wochen nach dem Workshop meldete sich Sabine zur Prüfung an, bestand diese und fuhr danach mit ihrem Mann nach Schottland.

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Diplompädagoge und Institutsleiter Andreas Winter hat in den letzten Jahren eine sehr individuelle und effektive Coaching-Methode entwickelt. Innerhalb kürzester Zeit entdeckt er im Rahmen seiner Analyse längst verschüttete Ursachen für Störungen, Ängste oder wieder kehrende psychische Probleme in der Gegenwart. Weil diese Patientengeschichten auch zum Nachdenken über das eigene Leben anregen, wollen wir sie hier regelmäßig veröffentlichen. (Die Namen und Daten der Betroffenen haben wir verändert.)

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