Was steckt dahinter?
Verblüffende Fälle aus der Praxis von Coach Andreas Winter

Wie stark die Kraft der Gedanken ist, führen mir meine Klienten in den Sitzungen immer wieder eindrucksvoll vor Augen. Beispielhaft ist dabei wohl ein Mann, der sich schon bei mehreren Gelegenheiten von mir coachen ließ. Detlef P. hatte durch die erlebten Erfahrungen mit meiner Methode besonderes Vertrauen, als er zu mir kam, weil er einen Marathon laufen wollte, dafür aber momentan nicht viel trainieren konnte.

Während die meisten denken, dass langes und ausdauerndes Konditionstraining die unbedingte Vorbereitung darauf ist, hatte Detlef in der Vergangenheit schon gute Erfahrungen mit meiner Selbstcoaching-CD ‚Muskelaufbau‘ gemacht und kannte auch die Erfolgsgeschichten der russischen Olympioniken, die ich in meinem sechsten Psychocoach-Ratgeber „Anti-Aging“ beschrieben habe.

So trafen wir uns zum ‚geistigen Marathontraining‘ an einem einzigen Termin bei mir in der Praxis. Er wusste bereits, dass unser Gehirn völlig unabhängig von materiellen Realitäten Steuerungsbefehle an Herz, Kreislauf und Muskeln geben kann. Meine Strategie bestand darin, zunächst Detlefs Motivation herauszuarbeiten.

Warum wollte er überhaupt laufen? Der Laiensportler erhoffte sich das Gefühl von Freiheit, Selbstbestimmtheit – und einen Endorphinstoß. Es ist oft so: Wenn ein Kind im Mutterleib von der Mutter besonders ersehnt wird – und das war bei Detlef der Fall –, dann wird jede deutliche Bewegung im Bauch von der Mutter nicht nur bemerkt, sondern zudem mit einem Glücksgefühl quittiert.

Die Neurotransmitter der glücklichen Mutter werden ungefiltert durch die Nabelschnur an den Embryo weitergeleitet – und dieser schlussfolgert (natürlich unterbewusst, nicht rational) aufgrund der Verknüpfung Bewegen = Endorphinstoß: Sich bewegen macht glücklich.

Ich sah keine Veranlassung, diesen falschen Glaubenssatz zu korrigieren, sondern nutzte diese Motivation für unser ‚Training‘. Ich bat Detlef, es sich in einem Liegesessel bequem zu machen, und schickte ihn mit geschlossenen Augen in Gedanken laufen. Dabei achtete ich darauf, dass seine Atmung zu dem Laufrhythmus passte, den ich ihm vorgab. Nach etwa 45 Minuten war die ganze Session beendet.

Ich gab Detlef den Mitschnitt meiner Anleitungen auf CD mit nach Hause. Zwei Monate später bekam ich das Feedback: Er war ohne nennenswertes körperliches Training beim Marathonlauf in seiner Heimat nicht nur durchs Ziel gekommen, sondern sogar unter fünf Stunden gelaufen. In der Folge hatte sich noch nicht einmal ein überdurchschnittlicher Muskelkater eingestellt. Wieder einmal hatte sich eindrucksvoll gezeigt, dass unser Geist viel stärker ist, als wir normalerweise glauben.

Aktueller Buchtipp dazu: Andreas Winter: Der Psychocoach 7: Zielen – loslassen – erreichen!: Wie Sie Ihr Gehirn auf Erfolg einstellen / Mit Starthilfe-CD ( 12. Dezember 2012 ).

Diplompädagoge und Institutsleiter Andreas Winter hat in den letzten Jahren eine sehr individuelle und effektive Coaching-Methode entwickelt. Innerhalb kürzester Zeit entdeckt er im Rahmen seiner Analyse längst verschüttete Ursachen für Störungen, Ängste oder wieder kehrende psychische Probleme in der Gegenwart. Weil diese Patientengeschichten auch zum Nachdenken über das eigene Leben anregen, wollen wir sie hier regelmäßig veröffentlichen. (Die Namen und Daten der Betroffenen haben wir verändert.)

Andreas Winter Coaching
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