Wenn das Training auf’s Ziel hin im Kopf beginnt
Wie ungeheuer leistungsfähig unser Gehirn ist und wie weitreichend sein Einfluss auf unseren Körper ist, das zeigt eindrucksvoll die Geschichte von meinem Klienten Detlef P. Er war Stammkunde bei mir. Er gönnte sich bei vielen privaten und beruflichen Belangen ein Coaching.
So kam er eines Tages mit einer ganz konkreten Fragestellung zu mir: Er wollte wieder einmal einen Marathon laufen, war aber schon etwas eingerostet und hatte natürlich keine Zeit, besonders viel zu trainieren. Ich weiß nicht, ob Sie schon einmal Marathon gelaufen sind, aber ich weiß, dass die rund 42 Kilometer einen Menschen im Extremfall sogar töten können, wie offensichtlich auch der antike Held aus der griechischen Marathon-Legende wohl leider hatte erfahren müssen.
Zumindest einen Kreislaufkollaps riskiert man schnell, wenn man nicht ein langes und ausdauerndes Konditionstraining absolviert – so glauben die meisten. Detlef glaubte das nicht. Er wusste bereits, dass unser Gehirn völlig unabhängig von materiellen Realitäten Steuerungsbefehle an Herz, Kreislauf und Muskeln geben kann.
Er hatte bereits gute Erfahrungen mit meiner Selbstcoaching-CD ‚Muskelaufbau‘ gemacht und kannte auch die Erfolgsgeschichten der russischen Olympioniken, die ich in meinem sechsten Psychocoach-Ratgeber ‚Anti-Aging‘ beschrieben habe. So trafen wir uns zum „geistigen Marathontraining“ an einem einzigen Termin bei mir in der Praxis.
Meine Strategie bestand darin, zunächst Detlefs Motivation herauszuarbeiten.
Warum wollte er überhaupt laufen? Der Laiensportler erhoffte sich das Gefühl von Freiheit, Selbstbestimmtheit – und einen Endorphinstoß. Es ist oft so: Wenn ein Kind im Mutterleib von der Mutter besonders ersehnt wird – und das war bei Detlef der Fall –, dann wird jede deutliche Bewegung im Bauch von der Mutter nicht nur bemerkt, sondern zudem mit einem Glücksgefühl quittiert. Die Neurotransmitter der glücklichen Mutter werden ungefiltert durch die Nabelschnur an den Embryo weitergeleitet – und dieser schlussfolgert (natürlich unterbewusst, nicht rational) aufgrund der Verknüpfung Bewegen = Endorphinstoß: Sich bewegen macht glücklich. Ich sah keine Veranlassung, diesen falschen Glaubenssatz zu korrigieren, sondern nutzte diese Motivation für unser Training.
Ich bat Detlef, es sich in einem Liegesessel bequem zu machen, und schickte ihn mit geschlossenen Augen in Gedanken zum laufen. Dabei achtete ich darauf, dass seine Atmung zu dem Laufrhythmus passte, den ich ihm vorgab. Nach etwa 45 Minuten war die ganze Session beendet. Ich gab Detlef den Mitschnitt meiner Anleitungen auf CD mit nach Hause.
Nach zwei Monaten bekam ich das Feedback: Detlef P. war ohne nennenswertes körperliches Training beim Marathonlauf in seiner Heimat nicht nur durchs Ziel gekommen, sondern sogar unter fünf Stunden gelaufen. In der Folge hatte sich noch nicht einmal ein überdurchschnittlicher Muskelkater eingestellt.
Aktueller Buchtipp dazu: Andreas Winter: Der Psychocoach 7: Zielen – loslassen – erreichen!: Wie Sie Ihr Gehirn auf Erfolg einstellen / Mit Starthilfe-CD ( 12. Dezember 2012 ), gebunden, Mankau Verlag, 14,95 Euro
Eine glückliche Ankunft am Ziel wünscht Ihnen
Andreas Winter
Diplompädagoge und Institutsleiter Andreas Winter hat in den letzten Jahren eine sehr individuelle und effektive Coaching-Methode entwickelt. Innerhalb kürzester Zeit entdeckt er im Rahmen seiner Analyse längst verschüttete Ursachen für Störungen, Ängste oder wieder kehrende psychische Probleme in der Gegenwart. Weil diese Patientengeschichten auch zum Nachdenken über das eigene Leben anregen, wollen wir sie hier regelmäßig veröffentlichen. (Die Namen und Daten der Betroffenen haben wir verändert.)
Andreas Winter Coaching
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