Bald beginnen die Räuchernächte. Noch sind es ein paar Tage bis zur ‚Wilden Hatz‘ – Wotan kommt mit seinen Spießgesellen und macht Dampf im Kessel – und das 12 Nächte lang. Zeit zum Räuchern!

Damit uns der Dampf nicht von der Platte fegt, da machen wir dann halt Rauch. Einige beginnen schon am 21. Dezember mit der längsten Nacht des Jahres – sparen sich die vier Festtage aus, und räuchern bis zum 6. Januar, wo dann die heiligen drei Könige das Spiel abpfeifen. Andere beginnen am 24. Dezember und gehen auch bis zum 6. Januar mit dem Rauch durchs Haus.

Nun, als unsere Vorfahren noch nicht so unter Strom standen wie wir heute, da hatten sie doch in der dunklen Jahreszeit ausreichend Möglichkeit, sich mit sich selbst und auch mit ihrer ‚dunklen‘ Seite zu beschäftigen. Wir sind da besser dran – Vorweihnachtsstress bis zum 24. dann Nachweihnachtsstreß bis zum 31.12., dann Silvester, Prostneujahr-Kater – Neujahresstress. Wo soll denn da noch Platz dafür sein, sich mit unserer ‚dunklen‘ Seite zu beschäftigen. Bitteschön. Alles überzeichnet von mir – naja – schau mer mal . . .

Ich hab da mal so ein bisserl rumgeschaut, mit was die Kolleginnen und Kollegen der Zunft so räuchern – und da gibt’s gschmackige Sachen. Nun, ich will’s mal wieder anders. Gut riechen tut’s eh, wirken soll’s aber auch noch. Und in dieser Zeit, da ist Licht und Stärke und Segen gut – modifiziert mit dem Waldweihrauch (Fichtenharz) – dann bringen wir die Zeit gut hinter uns. Und g’sund ist’s auch, Fichtenharz desinfiziert schon mal wieder die Luft.

Ob ihr jetzt jeden Tag räuchert oder nicht, das sei euch überlassen. Weil diese Tage auch Orakel-Tage sind (so kann man an jedem der 12 Tage eine Karte für die kommenden Monate im nächsten Jahr ziehen), mache ich noch separat eine leichte Orakel-Räuchermischung.

Die Rauchnachtmischung stelle ich aus den traditionellen Pflanzen des ‚Neuner-Kräuter-Straußes‘ her, denn da ist dann auch genügend Licht drin, um Wotan und Co. nach Hause zu leuchten. Neun war auch eine heilige Zahl der Germanen – diese Art der Kräutersträuße stammt noch aus dieser Zeit.

Es sind für die Raunachträucherung:
Alant – Johanniskraut – Beifuß – Rainfarn – Schafgarbe – Königskerze
Kamille – Baldrian – Eisenkraut (wobei die Zusammensetzung regional verschieden sein kann) plus Fichtenharz

Zur Orakel-Räucherung nehme ich dann:
Buchsbaum – Eibe – Holunder – Mistel und Wermut

Die Raunacht-Räuchermischung sollte unbedingt auf der Kohle verräuchert werden. Wo und wann innerhalb der Räuchernächte, das soll jeder für sich entscheiden.

Die Orakleräucherung findet in den einen guten Platz auf dem Stövchen und begleitet uns dann ins Land der Visionen.

Kommt gut durch die Rau- und Räuchernächte wünscht Euch Euer
Walter

Walter SieglUnser Autor Walter Siegl arbeitet seit 30 Jahren „energetisch“. Er trommelt, hält Rituale ab und seit einigen Jahren beschäftigt er sich intensiver mit dem Thema „Räuchern“. Inzwischen gibt er Seminare zum Thema und stellt selbst Räuchermischungen her.

Hier gibt’s weitere Informationen zum Thema Räuchern: https://taomagazin.de/category/magazin/rauchern/

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