„Was hat denn Eigenverantwortung mit Hunden zu tun?“, könnten Sie sich nun fragen. Das Thema Eigenverantwortung betrifft natürlich viele Bereiche unseres Lebens. Und manchmal müssen wir die Verantwortung auch in die Hände von Fachpersonen legen, denen wir vertrauen. Denn die meisten von uns können mit großer Wahrscheinlichkeit weder ihre Heizung selbst reparieren, noch ihr Auto oder ihre Zahnprothese.

Gesundheit und Eigenverantwortung

Beim Thema Gesundheit würde ich Ihnen jedoch empfehlen, selbst einzutauchen in die faszinierenden Lehren von Körper, Geist und Seele. Beschäftigen Sie sich sowohl mit Ernährung, als auch mit Naturheilkunde, einer gesunden Lebensweise und einem guten Stressmanagement. Die Gesundheitsvorsorge betreibt jeder von uns selbst, nicht unser Arzt. Wenn es um unsere Hunde geht, ist es genauso. Nur stoßen wir hier neben der Frage nach der richtigen Ernährungsweise noch auf weitere Themen. Dabei kann es sich um Zeckenprophylaxe, Entwurmung, jährliche Impfungen und Flohbekämpfung handeln.

Welcher Weg ist der richtige?

Egal worum es geht, es gibt immer mehrere Möglichkeiten. Es gibt den einfachen, meist schnelleren, aber auch nebenwirkungsreichen Weg. Oder Sie wählen den Weg der ganzheitlichen Betrachtung. Auf diesem geben wir die Verantwortung für die Gesundheit unseres Tieres nicht an einer Praxistür ab. Hier befassen wir uns stattdessen selbst mit Themen der Gesundheitsprävention. Dann treffen wir mit einem guten Gefühl eine Entscheidung. Die Natur bietet alles, was wir brauchen, um unseren Hunden ein schönes Leben zu ermöglichen – und für den Notfall haben wir die schulmedizinische Akut-Medizin im Rücken, die lebensrettend sein kann.

Ich möchte Ihnen ans Herz legen, nicht jede Tablette, die als harmlos beschrieben wird, ungeprüft zu verabreichen, sondern lieber einmal zu hinterfragen. Gleiches gilt für eine Impfung, die jährlich „aufgefrischt“ oder Ihrem Hund verabreicht werden soll, obwohl er krank ist und Sie gerade wegen einer Blasenentzündung beim Tierarzt sind. Lassen Sie sich erklären, warum dies nötig sein soll oder sagen einfach NEIN, wenn Sie den Impuls verspüren. Ich sehe in der Praxis so oft, dass augenscheinlich selbstbewusste Menschen vor allem einer medizinischen Fachperson gegenüber, ein Problem damit haben, die eigene Meinung zu vertreten.

Wir leben in einer spannenden Zeit der Befreiung, einer Zeit, in der wir lernen dürfen, zu unserer Überzeugung zu stehen, egal was andere denken. Alte Strukturen brechen zusammen und neue dürfen entstehen. Ich kann Ihnen versprechen, dass es sehr befreiend ist, ein Stück weit selbst die Verantwortung für den eigenen Hund zu übernehmen. Ergreifen Sie die Chance, die Ihnen Ihr Hund bietet und finden Sie durch ihn zurück zur Natur, zu Ihrem inneren Wissen und zu Ihrer eigenen Stärke.

Herzlichst,
Susanne Orrù-Benterbusch

Unsere Kolumnistin Susanne Orru-Benterbusch ist ausgebildete Tierheilpraktikerin und in eigener Praxis in Marl (Nordrhein-Westfalen) tätig. Seit Ende der 1990er-Jahre beschäftigt sie sich intensiv mit alternativer Medizin. Besonders liegt ihr am Herzen, den Tierbesitzern naturheilkundliches Fachwissen zu vermitteln, damit diese eigenverantwortlich die Gesundheit der Tiere erhalten können. Sie bietet dazu Seminare speziell für Hunde- und Katzenbesitzer an.

www.susanne-orru-benterbusch.jimdo.com