Alle 10 bis 15 Jahre renovieren die meisten Bürger ihre geliebten vier Wände. Dabei holt sich so manch einer reichlich Giftstoffe ins Haus, vor allem, wenn man es quietschbunt mag. Diejenigen, die am meisten darunter zu leiden haben, sind natürlich die Kinder, die weniger Schadstoffe vertragen können, als Erwachsene. Gesünder für die Kleinen und für das Raumklima im Allgemeinen sowie beruhigender für Geist und Seele sind Erdfarben. Sie gelten als die ältesten Farbpigmente, die der Mensch zur Verschönerung verwendet. Höchstwahrscheinlich hat schon der Neandertaler damit gearbeitet, um sich ein angenehmes Ambiente zu verschaffen. Jahrtausende alte Höhlenmalereien legen darüber beredt Zeugnis ab.

Erdfarben heißen so, weil sie einfach aus der Erde stammen. Sie sind also Natur pur. Ihre Farbe ist im Wesentlichen durch einen unterschiedlich hohen Anteil von Eisenoxiden geprägt. Selbstverständlich gibt es in unserer Hightech-Welt längst auch “Erdfarben” aus synthetischem Eisenoxid. Ökologischer und wahrscheinlich auch schöner – wenn man den Toskana-Stil mag – sind die natürlichen Erdfarben, die viel gröber gemahlen und ungleichmäßiger als die synthetischen Produkte sind. Deshalb ergeben natürliche Erdfarben von Haus aus einen durchscheinenden, lasierenden Effekt und damit ein mediterranes Ambiente.

Lehmfarben sind gesund

Eine Wandfarbe besteht im Grunde aus drei Bestandteilen: Bindemittel, Lösemittel und Farbpigmenten. Konventionelle Hersteller setzen oft Rohstoffe aus Erdöl ein, wie zum Beispiel halogenorganische Verbindungen, Kunstharze und vor allem organische Lösungsmittel. Diese leicht flüchtigen Verbindungen können nicht nur die Gesundheit schädigen, sie tragen auch zur Bildung des bodennahen Ozons, des so genannten Sommersmogs, bei. Gefährlich ist auch der Einsatz von schwerflüchtigen organischen Verbindungen, wie sie auch in Weichmachern enthalten sind. Diese gelangen zwar in geringer Menge aber dafür über einen längeren Zeitraum in die Innenraumluft.

Im Bio-Fachhandel gibt es längst eine große Palette von Naturfarben für die Wand. Sie bestehen aus Pflanzenstoffen oder eben aus Erdpigmenten, also anorganischen Substanze aus Erde oder Mineralien. Biologische Naturfarben verzichten von Haus aus auf synthetische Inhaltsstoffe. Lösungsmittel ist in der Regel Wasser. Besonders positive Eigenschaften für das Wohnklima haben Bio-Wandfarben auf Lehmbasis. Diese sind geruchsabsorbierend und feuchtigkeitsregulierend. Dadurch, dass negative Ionen im Raum sind, fühlen sich Personen mit asthmatischen Beschwerden und mit Hautproblemen in dieser Umgebung besonders wohl. Die Lehmfarbe trägt auf diese Weise zu einem angenehmen und gesundem Raumklima bei. Zudem ist sie atmungsaktiv und wirkt antistatisch.

Weitere Informationen gibt es bei forum natura in Münster. www.forumnatura.de