Wenn man nicht allein als Einsiedler in einer Höhle lebt, kommt es immer wieder einmal vor: Streiten und sich wieder versöhnen.

Dabei kann es sich um eine noch so gute Freundschaft oder eine noch so glückliche Partnerschaft handeln. Streit kommt immer wieder einmal vor. Glücklicherweise kann man sich aber auch immer wieder vertragen.

Aber warum ist das so?

Wir treffen auf andere Menschen, die anders sozialisiert sind als wir. Und die andere Vorlieben und Gewohnheiten haben. Und dann kann es passieren, dass wie aus dem Nichts heraus plötzlich die ganze Freundschaft auf der Kippe oder die ganze Beziehung in Frage steht.

In einer Freundschaft oder lockeren Beziehung ist es sicher einfacher, mit unterschiedlichen Vorstellungen umzugehen. Denn dann ist es nicht so existenziell. Es berührt nicht unbedingt den eigenen Lebensraum. Außerdem kann man sich bei unterschiedlichen Vorstellungen auch leichter aus dem Weg gehen.

Wenn man aber zusammen lebt, kann es schon heftiger werden. Das kann bei ganz einfachen Dingen beginnen: Der eine mag lieber die Zahnpastatube offen herum liegen lassen, der andere mag sie lieber zusammengerollt. Schwieriger wird es, wenn der eine eher ein Partymensch ist und der andere lieber den Abend auf der Couch beim streamen verbringt.

Und ganz kompliziert wird es, wenn es Kinder gibt und man unterschiedliche Vorstellungen von der Kindererziehung hat.

Was tun, wenn es kracht?

Meist ist es so, dass wir uns in Freundschaften und Beziehungen so sehr öffnen, dass der andere unsere wunden Punkte berührt. Das können ganz unterschiedliche Sachen sein. Aber meist hat es mit Verletzung aus der Kindheit zu tun. Sei es nun, dass uns die Liebe fehlte, die Zuwendung oder auch nur das Gefühl, wahr genommen zu werden.

Oft haben diese wunden Punkte auch mit Ohnmacht zu tun, dem Gefühl, bestimmten Situationen ausgesetzt zu sein, ohne es zu wollen. Und dabei meine ich jetzt nicht psychischen oder sexuellen Missbrauch. Das Gefühl der Ohnmacht kann sich schon bei der Wahl der Kleidung oder beim Essen, über das die Eltern bestimmten festgesetzt haben.

Psychotherapie kann hilfreich sein

Um von vornherein nicht in solche Situationen zu geraten, die unsere frühkindlichen Traumata berühren, ist es hilfreich, sie in einer Psychotherapie bearbeitet zu haben.

Nichtsdestotrotz können noch andere Verletzungen in uns sein, die ein Partner ganz treffsicher findet. Wenn es so ist, ist es hilfreich, davon auszugehen, dass der andere uns nicht verletzen möchte. Das kann schon viel Energie aus der Situation nehmen.

Halt die Klappe!

Ein wichtiger Punkt in einer Auseinandersetzung ist: Halt die Klappe! Wenn Du in einer Auseinandersetzung bist, in der es darum geht, wer denn nun Recht hat: Höre Deinem Gegenüber zu und versuche ihn zu verstehen. Es könnte sein, dass Du dadurch der Versöhnung schneller näher kommst, als wenn Du versuchst, ihn zu überzeugen, zu überreden oder ihn zu manipulieren.

Denn es könnte sein, dass Du dadurch, dass Du auf Deinem Standpunkt bestehst, mehr Geschirr zerschlägst, als wenn Du einfach zuhörst.

Ursula Podeswa ist seit über 20 Jahren Reiki-Meisterin und vom Dachverband Geistiges Heilen anerkannte Heilerin. Sie hat viele verschiedene Ausbildungen absolviert und nun die Ergebnisse ihrer Forschungen im „Contact-Healing“ gebündelt. Eine Methode, die durch verschiedene Diagnoseverfahren und Therapiekonzepte Klienten dabei begleitet, wieder zu mehr Kontakt mit anderen und auch mit sich selbst zu finden.
Weitere Informationen: www.ursulapodeswa.de

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