Natürlich ist hier ein Räucher-Stövchen gemeint, und keines, um Tee warm zu halten.

Und jetzt können wir uns die Frage stellen, ob das denn mit der Räucherei beim Stövchen auch funktioniert. Aber, nähern wir uns mal langsam dem Thema, denn es gibt noch einiges mehr dazu zu berichten.

Wie ich schon oft erwähnt habe, ist für mich das Räuchern mit der Kohle das aktive Räuchern, und mit dem Stövchen das Passive.

Trotzdem bevorzuge ich meist das Räucherstövchen, denn der Duft bleibt viel länger aromatisch und es ‚brandelt‘ nicht so schnell. Feinere Nuancen der Mischungen sind zu erhaschen und das Räucherwerk hält auch länger an.

Ich lege grundsätzlich eine haushaltsübliche Alufolie auf das Räuchersieb, ein klein wenig kleiner geschnitten als das Sieb, damit kein Hitzestau entsteht. Der Vorteil ist vor allem bei Räuchermischungen mit Harzen, dass das Harz nicht in die brennende Kerze tropfen kann, und sich so entzündet.

Als ich einmal die Folie vergessen hatte, ist mir sogar das Stövchen in Flammen aufgegangen.

Nach dem ersten Schrecken habe ich fest geblasen. Außer einer Riesensauerei erzielte ich kein Ergebnis. Flüssiges Wachs und das Räuchergut verbreitete sich auf meiner Tischdecke. Ich habe dann mit einem Stab die Kerze aus dem Stövchen gefummelt und konnte es so löschen. . . Oh ja, das war der absolute Hingucker für meinen Marktstand, aber sicherlich keine Motivation für Neueinsteiger in die Räucherkunst.

Statt der Alufolie kann das Sieb auch mit feinen Kieselsteinen abgedeckt werden. Nur nicht zu viel, sonst fehlt die Hitze, um den Kräutern auch richtig Dampf zu machen. Wenn zuviel Verräuchertes auf den Steinen ist, dann einfach mal alles in ein Sieb geben und tüchtig rütteln, zur Not die Steine danach noch unter fließendem Wasser sauber spülen.

Sollte ich beim Harzesammeln versehentlich frisches, also weiches Harz mitbringen, dann nehme ich es, gebe es in leere Teelichtdöschen und stelle sie auf’s beheizte Räucherstövchen. Auch hier vermittelt uns unser Waldweihrauch seinen prächtigen Duft und schafft so eine aromatische Präsenz in unseren Räumen. Auf der Kohle sind Harze ein bißchen problematischer zu räuchern, die Glut erlischt da gerne und das feine Aroma kommt auch meist nicht so gut rüber.

Nun kommt der Punkt wo es ohne Folie geht und sogar räuchert!

Wenn es an der Zeit ist, Räucherpflanzen für den Vorrat zu sammeln, lege ich gerne ein paar Blätter Beifuß oder Salbei, etliche Büschel Lavendelblüten oder Rosmarin, Thymian, Fichtennadeln, Pfefferminze, oder anderes auf das Sieb. Der Duft der frischen Pflanzen ist wesentlich stärker als nach dem Trocknungsprozeß, da die ätherischen Öle noch sehr präsent sind. Und neben dem starken Wohlgeruch steigt dann auch der Rauch der Pflanzen auf, ihre innere Feuchte wird so ganz schnell sichtbar.

Räucherstövchen gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Ob glänzendes Messing, uriges Holz, oder in den mannigfaltigsten Keramikformen, hier ist die Auswahl so groß, dass es für alle Situationen ein passendes Stück gibt. Das auf dem Foto abgebildete Räucherstövchen wurde von der Künstlerin Margit Pflanzer erstellt. Es eignet sich zum Räuchern mit Kohle und ist auch so gestaltet, dass es als Räucherstövchen zu gebrauchen ist.

Räuchern ist für mich die reinste Form der Versinnblidlichung der Transformation. Und dieses Stövchen bringt es von seiner Optik her auf den Punkt.

Rauchige Grüße
Walter

Unser Autor Walter Siegl arbeitet seit 30 Jahren „energetisch“. Er trommelt, hält Rituale ab und seit einigen Jahren beschäftigt er sich intensiver mit dem Thema „Räuchern“. Inzwischen gibt er Seminare zum Thema und stellt selbst Räuchermischungen her.