Regenwasser nutzen hilft der Umwelt und der Gesellschaft.

In Deutschland ist das Wasserangebot recht groß. Wasser sehen wir in der Regel nicht als knapp an. Dennoch: Auch in Deutschland macht sich der Klimawandel bemerkbar. Das spürten wir ja in den vergangenen Sommern.

Man sollte sich also nicht von den teilweise großen Regenmengen täuschen lassen. Auch hierzulande ist mit regionalen oder temporären Wasserknappheiten zu rechnen. Auch die Tatsache von regional zu starker Grundwasserentnahme mit den Folgen ist zu bedenken.

Übernutzung der Ressource Wasser.

Die Wasserressourcen in städtischen Gebieten werden schon heute teilweise massiv übernutzt, besonders im Ausland. Ein Beispiel: Jakarta besitzt Wasserversorgungs- und Entwässerungssysteme für rund 500.000 Personen. Es leben zurzeit aber bereits ca. 15 Millionen Menschen in der Stadt. Dies führt zur massiven Übernutzung der Grundwasserressourcen. Dazu kommt, dass nur etwa ein Viertel der Bevölkerung überhaupt Zugang zu Wasser hat. Und das Wasser ist bereits stark versalzen. Weil der Grundwasserspiegel 30 Meter unter dem Meeresspiegel liegt.

Auch in der EU sind absinkende Grundwasserspiegel keine Seltenheit mehr. Dies trifft für etwa 60 Prozent der Städte zu. In Spanien wird für den Gemüseanbau durch (teilweise illegale Bewässerung) massiv in den Wasserhaushalt eingegriffen mit schlimmen Folgen. In den USA fließt z.B. der Colorado River aufgrund massiver Übernutzung zeitweise nicht mehr bis zur mexikanischen Grenze.

Was kann man also tun?

Durch Regensammler wie Zisternen, Regentonnen lässt sich viel Trinkwasser sparen. Weiterhin können durch gezielte Versickerung Kläranlagenüberläufe und Überläufe der Kanalisation vermieden werden. Dazu zählen auch die Entsiegelung von Hofflächen. So wird die Schmutzwassermenge reduziert. Die Umweltbelastungen wird verringert. Dazu kommt, dass das Regenwasser so effektiver gereinigt werden kann. Die Ressource Wasser wird geschont.

Wo neue Kanalisationen geplant sind, kann das aktive Einbinden von Regenwassersystemen auf die zentrale Wasser- und Abwasserinfrastruktur positiv einwirken. Und es kann sogar Kosten sparen (z.B. kleinere Dimensionierung von Rohrleitungen). Zusätzliche Kosten können so vermieden werden. Dadurch wird die Unterlastung von Kanalisationen vorgebeugt. Damit wird die Wirtschaftlichkeit der Wassersysteme erhöht. Dies bedeutet auch eine Kosteneinsparung für die Abnehmer.

Regenwassernutzung ist gut für die Umwelt und kostensparend.

Regenwasser ist weich. Es ist besser für Mensch, Tier, Pflanzen und Geräte/Maschinen. Zum Beispiel wird kein Entkalker für die Waschmaschine bei der Nutzung von Regenwasser mehr benötigt. Die Waschpulvermenge wird reduziert. Die Wäsche wird ohne Weichspüler weich. So spart man Kosten und entlastet durch weniger Schadstoffeinträge in Gewässer und Klärwerke die Umwelt aktiv .
Die Nutzung von Regenwasser (inkl. Versickerung) ist Umweltentlastung und –schutz. Weniger Regenwasser bedeutet weniger Chemieeinsatz für die Wasseraufbereitung und –klärung (Stichwort: Überlauf bei großen Regenmengen).
Regenwassernutzung hilft, den Energieverbrauch für die Aufbereitung und Bereitstellung von Trinkwasser zu reduzieren.
Regenwassernutzung hilft den Grundwasserspiegel zu sichern bzw. sogar wieder steigen zu lassen. Denn einerseits wird weniger Grundwasser entnommen. Und andererseits wird Regenwasser aktiv versickert, statt es in die Kanalisation zu leiten. So kommt dies dem Grundwasserspiegel zugute.

Deshalb: Wasser sparen und Regenwasser nutzen hilft uns allen! Heute und in Zukunft.

Übrigens: Die Nutzung von Regenwasser kann bis zu 50 Prozent des Wasserbedarfs einer Familie decken. Je nach Dachgröße, Regenmengen, Wasserverbrauch und –preisen können das bis zu 200 € pro Jahr sein.
Viele Gemeinden honorieren das Nutzen von Regenwasser, das Entsiegeln von Flächen durch Nachlässe beim Wasserpreis. Die Stromkosten für eine Regenwassernutzungsanlage sind sehr gering.

Heidrun Lutz
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