In der TCM, der traditionell chinesischen Medizin spielen die Energiemeridiane eine wichtige Rolle. Durch sie fließt die Lebensenergie, das Chi. Die Meridiane sind jeweils einem Organ zugeordnet oder spielen eine übergeordnete Rolle für den gesamten Organismus. Jedem Meridian / Organ ist eine Uhrzeit zugeordnet. Man nennt dies auch die Organuhr. In dieser Zeit ist es wichtig, sich entsprechend der Meridianqualität zu verhalten, um den Körper auf die beste Weise zu unterstützen.

Wann sind die Organzeiten? Was geschieht in dieser Zeit? Und was geschieht im Körper, wenn der Meridian blockiert ist?

Organ- / Meridianzeit

Wirkung + Empfehlungen

Mögliche Beschwerden, wenn der Meridian blockiert ist.

5 – 7 Uhr Dickdarm

In dieser Phase fällt es dem Körper besonders leicht, den Darm zu entleeren und damit den Körper zu reinigen.

Hilfreich ist es, den Tag ruhig und gemächlich anzugehen. Es hilft, nach dem Aufstehen ein Glas lauwarmes Wasser oder Kräutertee zu trinken.

– Lendenwirbelsäulenprobleme

– Blähungen

– Verstopfungen

– Durchfall

– Krämpfe

– Allergien

– Kopfschmerzen und Migräne

7 – 9 Uhr Magen

Jetzt benötigt der Körper ausreichend Nährstoffe, um wieder Energie zu haben. In der TCM wird dazu geraten, am Morgen die größte und reichhaltigste Mahlzeit des Tages zu sich zu nehmen.

Sie sollten Ihrem Frühstück die volle Aufmerksamkeit widmen. Es wird ein warmes Essen empfohlen, etwa eine Suppe, Grießbrei, Haferbrei oder Porridge mit gedämpftem Obst.

– Sodbrennen

– Verdauungsbeschwerden

– Blähungen

– Appetitlosigkeit

– Völlegefühl

– Magenschleimhautentzündung

– Mundgeruch

– psychische Probleme

9 – 11 Uhr Milz

Nun befindet sich der Körper an seinem Leistungshöhepunkt. Denkfähigkeit, Widerstandskraft und Wundheilung haben dank verstärkter Adrenalinausschüttung und Milzleistung (Abwehrfunktion) ihr Tagesmaximum.

Man sollte deshalb Prüfungen und medizinische Eingriffe am Besten in diese Zeit legen. Um diese hohe Leistungsbereitschaft des Körpers optimal auszunutzen, sollten Sie Ihren Körper in dieser Zeit nicht durch ein schwer verdauliches Essen belasten.

– Rastlosigkeit

– Müdigkeit

– Verdauungsprobleme

– übertriebener oder fehlender Appetit

– Schlafstörungen

– Wassereinlagerungen in die Beine

11 – 13 Uhr Herz Der Herzmeridian ist für das Kreislaufsystem zuständig und reguliert das emotionale Gleichgewicht. Ab 12 Uhr beginnt der Körper, sich auf die Verdauung eines Mittagessens einzustellen, die Zeit der maximalen Leistungsbereitschaft ist vorbei.

Während man in der Zeit vor 12 Uhr noch gut anspruchsvolle Dinge wie Besprechungen oder Telefonate erledigen kann, sollten Sie nach 12 Uhr Energie für den Rest des Tages tanken. Treffen Sie sich mit Freunden, essen Sie gemeinsam, lachen Sie und halten Sie sich in dieser Zeit von Überanstrengung und Stress fern.

Essen Sie kleine, leicht verdauliche Mahlzeiten und meiden Sie nach Möglichkeit größere Fleischportionen.

– innere Unzufriedenheit

– Ruhelosigkeit

– vermehrtes Schwitzen

– Schlafstörungen

– Lustlosigkeit

– Emotionslosigkeit

13 – 15 Uhr Dünndarm In dieser Zeit braucht der Körper viel Energie zur Verdauung des Mittagessens und erst ab 14 Uhr steigt die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit wieder langsam an. Auch das Immunsystem arbeitet jetzt wieder verstärkt.

Wenn möglich, sollten Sie in dieser Zeit ein Mittagsschläfchen oder zumindest eine kurze Pause mit einem kleinen Spaziergang machen. Körperliche Anstrengungen sollten dagegen in dieser Zeit vermieden werden.

– Erschöpfungszustände

– Verstopfungen

– Blähungen

– Durchfall

– Ruhelosigkeit

– Angstzustände

15 – 17 Uhr Harnblase Während dieser Zeit kommt es zu vermehrter Urinausscheidung. Dies wird dadurch begünstigt, dass neben dem Harnblasenmeridian auch der Partnermeridian (Nierenmeridian) vermehrt von Qi durchströmt wird. Durch diese vermehrte Ausscheidung reinigt sich der Körper von Abfallstoffen.

In der TCM steht der Harnblasenmeridian auch für entschiedenes Handeln und Leistungsbereitschaft. Deshalb eignet sich diese Zeit dafür, anspruchsvolle körperliche und geistige Aufgaben zu erledigen. Also ist die Zeit ideal dafür, sich unerledigter Aufgaben anzunehmen oder Sport zu treiben.

Unterstützen können Sie dies, indem Sie in dieser Zeit viel Wasser und ungesüßten Tee trinken.

– Harnwegsinfektionen

– Rückenschmerzen

– Halswirbelsäulen- und Nackenproblemen

– Abgeschlagenheit

17 – 19 Uhr Niere Während sich der Körper durch sinkende Puls- und Blutdruckwerte langsam auf die Ruhe vorbereitet, läuft unser Leben zu dieser Zeit oft noch auf Hochtouren. Da laut der TCM die Niere den Energiehaushalt reguliert, und auch für Wachstum, Sexualtrieb und Fruchtbarkeit zuständig ist, kommt dieser Zeit eine ganz besondere Bedeutung zu.

Mahlzeiten in dieser Zeit sollten eher spartanisch sein und auf Salat und andere sehr schwer verdauliche Nahrungsmittel sollten Sie jetzt ganz verzichten. Trinken Sie eine Tasse Kräutertee, um die Nieren beim Entgiften zu unterstützen.

Die Maximalzeit der Niere ist die beste Zeit für Meditationsübungen, Yoga oder andere Methoden, die dem geistigen Gleichgewicht dienen.

– Wachstumsstörungen

– Schlaflosigkeit

– sexuelle Störungen

– ständiger Harndrang

– Ängstlichkeit

– psychische Probleme

19 – 21 Uhr Kreislauf – Sexus / Perikard (Herzbeutel) In der TCM gilt der Herzbeutel (Perikard) als Beschützer der Herzensenergie. Einklang zwischen Körper und Seele kann nur bei einem harmonischen Qi-Fluss im Perikardmeridian bestehen. Der Herzbeutel schützt das Herz vor negativen Einflüssen und steuert Libido und Kreislauf. Die alten Chinesen bezeichneten den Perikardmeridian als den „Meister des Herzens“, der die Emotionen im Gleichgewicht hält.

Um hier keine negativen Einflüsse auf den Energiefluss auszuüben, sollte das Abendessen um diese Zeit schon erledigt sein. Wenn Sie trotzdem etwas essen möchten, sollte das Mahl sehr leicht und frei von sehr fetten oder schwerverdaulichen Speisen sein.

Machen Sie es sich in diesen Stunden gemütlich, treffen Sie Freunde oder verbringen Sie Zeit mit der Familie.

– Herzrasen

– Bluthochdruck

– Schwindel

– Magenbeschwerden

– Verdauungsstörungen

– Panikanfälle

– Fieber

21 – 23 Uhr Dreifacherwärmer Der Meridian des Dreifacherwärmers lässt sich anatomisch keinem Organ zuordnen. Wenn man die Funktion des Dreifacherwärmers schulmedizinisch beschreiben will, trifft der Überbegriff „Stoffwechsel“ am ehesten zu.

In der TCM reguliert der Dreifacherwärmer das Nervensystem und wirkt sich auf alle Organe aus. Flüssigkeitshaushalt, Temperaturempfinden und Immunsystem sollen so entscheidend reguliert werden.

In dieser Zeit bereitet sich der Körper auf die Nachtruhe vor.

Sie sollten in dieser Zeit keine Nahrung mehr zu sich nehmen und den Tag mit Kräutertee und Wasser ausklingen lassen. Entspannen und meditieren Sie oder nehmen Sie sich Zeit für Ihren Partner.

– Einschlafschwierigkeiten

– Temperaturempfindlichkeit

– Verdauungsbeschwerden

– niedriger Blutdruck

23 – 1 Uhr Gallenblase In dieser Zeit ist der Stoffwechsel sehr träge, Herzfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur sind heruntergeregelt. Der Körper kann sich entspannen. In der TCM ist der Gallenblasenmeridian zusammen mit seinem Partnermeridian für die Entgiftung von Körper und Geist zuständig.

Im Idealfall schlafen Sie zu dieser Zeit bereits. Sollte das nicht der Fall sein, meiden Sie Alkohol, Essen und Rauchen.

– Verdauungsbeschwerden, besonders von fettem Essen

– Durchfall

– Gallensteine

– Schlafstörungen

– Hexenschuss

– Trigeminusneuralgie

– Tinnitus

1 – 3 Uhr Leber Jetzt werden die Körperfunktionen so weit heruntergefahren, dass die Leistungsfähigkeit auf einem Tiefpunkt ist. Die Zeit wird für die Entgiftung auf körperlicher und geistiger Ebene genutzt. Auch die Hautregeneration ist in dieser Zeit am stärksten.

In der TCM gilt die Leber als das „Haus der Seele“. Entschlossenheit und Tatendrang hängen demnach sehr entscheidend von einem ungehinderten Energiefluss im Lebermeridian ab.

In dieser Zeit sollte der Schlaf möglichst nicht gestört werden. Auf der anderen Seite erwachen Menschen mit Leberproblemen meist in dieser Zeit.

Da Konzentration und Leistungsfähigkeit in dieser Phase besonders reduziert sind, sollten Sie in dieser Zeit möglichst nicht Auto fahren oder sensible Maschinen bedienen.

– Augenprobleme

– Schlafstörungen

– Hautbeschwerden

– Migräne

– Schwindel

3 – 5 Uhr Lunge

Die Lunge ist ein reinigende Organe. Sie vollzieht ihren Reinigungsprozess während des Schlafes. Es empfiehlt sich, bei geöffnetem Fenster zu schlafen oder das Schlafzimmer vor dem Schlafen gut durchzulüften. So kannst Du den Reinigungsprozess unterstützen.

– erhöhte Infektanfälligkeit

– Allergien

– negative Gefühle

– verstärktes Schwitzen

– Hautprobleme

Was tun, wenn es Beschwerden gibt? Am besten zu einem Heilpraktiker, der sich gut mit traditioneller chinesischer Medizin auskennt: www.ruedigerkuenne.de

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