In diesem Artikel geht es um das liebe Geld – und um die Rolle, die es bei einer sinnvollen und vergnüglichen Freizeitgestaltung spielen sollte. Geld spielt durchaus eine Rolle, aber sie ist längst nicht so groß, wie allgemein angenommen wird.

Es gibt zwei Sorten von Menschen, deren Gedanken sich unentwegt ums Geld drehen: die, die zu viel davon haben, und die, die zu wenig davon haben. Wenn Geld im Spiel ist, geht der gesunde Menschenverstand meistens baden.

Psychologen und Geldcoaches wissen (oder sollten wissen), dass Geld weitaus mehr Probleme bereitet als Sex. Ohne den täglichen Tanz ums goldene Kalb ginge es uns also wesentlich besser.

Aber leider müssen wir alle bis zu einem gewissen Grade mittanzen. Das Essen, das Dach über dem Kopf, die Ausbildung, ein Fortbewegungsmittel, die Krankenkasse, die Kleidung – all das will bezahlt sein. Der Lebensunterhalt kostet fast immer Zeit, Energie und Mühe, und für die wirklich interessanten und erfreulichen Dinge des Lebens bleibt nicht mehr viel übrig.

In unserer westlichen Wohlstandsgesellschaft sollte das Geld eigentlich nicht das Riesenproblem sein, zu dem es immer wieder gemacht wird. Der richtige Umgang mit Geld ist nämlich gar nicht so schwierig, wenn man ein Geheimnis kennt – das ich hier aber noch nicht verrate. Nur so viel: Es geht um zwei wirkungsvolle Methode, die dem leidigen Geldproblem ein Ende bereiten.

Sind die Grundbedürfnisse befriedigt, kann man weitere finanzielle Sorgen vermeiden: Man muss nur sein Verhältnis zum Geld überdenken.Die meisten Menschen können ihre Grundbedürfnisse befriedigen, und obwohl sie keine Zeit für andere Dinge haben, wollen sie immer mehr.

Die Jagd nach Geld und Gut ist der missglückte Versuch, sich für das zu entschädigen, was einem im Leben fehlt. Dabei bleibt manches auf der Strecke, zum Beispiel zwischenmenschliche Beziehungen.

Das Problem ist, dass man sich über sein Geld und seinen Besitz definiert. Viel kostbare Freizeit geht verloren, wenn man immer mehr arbeitet, um immer mehr kaufen zu können! Hinter der Jagd nach dem Geld und Gut verbirgt sich die Jagd nach etwas ganz anderem.

Genug ist nicht genug.

Unter dem Deckmantel finanzieller Probleme stecken in Wirklichkeit häufig seelische Probleme. Die Menschen leiden seelisch und körperlich unter dem Mangel an wertvollen menschlichen Beziehungen und dem Zeitdruck, der die Freude an bereits Erreichtem nicht aufkommen lässt.

Viele Menschen, denen es eigentlich gut geht, nehmen bei der Jagd nach immer mehr Geld gesundheitliche Schäden – ja sogar den Tod – in Kauf.

Der wirtschaftliche Erfolg hinterlässt eine Leere und das Gefühl, immer noch zu kurz gekommen sein.

In der westlichen Welt befindet sich die Armutsgrenze mittlerweile auf einem Niveau, das in vielen Ländern der Dritten Welt als Grenze zum Mittelstand oder zur Oberschicht gilt. Es gab Zeiten, in denen ein Schwarzweißfernseher für die Mittelklasse ein Luxus war. Später galt der Farbfernseher als Luxus, und heute gehört er schon zu den Lebensnotwendigkeiten, die jedem Sozialhilfeempfänger zustehen. Heute gilt man noch nicht einmal als wohlhabend, wenn man zwei Farbfernseher sein eigen nennt. In den Neunziger Jahren besaß und verkonsumierte ein Deutscher im Durchschnitt doppelt so viel wie in den Fünfziger Jahren. Er jammert aber auch doppelt so viel.

Gier und Unersättlichkeit und auf nichts verzichten zu wollen: viel Geld haben, ein großes Haus, zwei oder besser drei Autos und immer exotischere Urlaube in der Karibik oder im Orient führen zu größerer Unzufriedenheit, obwohl es den allermeisten heute so gut geht wie noch nie.

In unserer Kultur herrscht ein kollektiver Glaubenssatz dieses Zeitgeistes: “Je höher der Komfort, umso größer das Glück.”

Daraus resultiert dann auch dieses sogenannte Jammern auf hohem Niveau. Wenn die Wírtschaft mal ein wenig stagniert wie das in 2019 der Fall ist, dann ist das Wehklagen groß.

Der Konsumrausch lebt von einer permanenten Unzufriedenheit. Wird die nächste Anschaffung das erhoffte Glück endlich bringen? Wie könnte sie! Wenn wir glücklich wären, würden wir doch nicht schon wieder etwas Neues haben wollen! Die Befriedigung, die der Kaufrausch uns verschafft, ist nur von kurzer Dauer und macht den Appetit auf den nächsten Happen umso größer. Genug ist eben nicht genug.

Ich weise in meinen Coachings immer wieder darauf hin, dass Glaubenssätze aus dem sog. Jungschen kollektiven Unbewussten, also all den Überzeugungen, die aus dem Zeitgeist erwachsen, uns extrem stark beeinflussen. Ob wir wollen oder nicht.

Umso wichtiger ist es hier sich darüber klar zu werden, inwiefern diese gesellschaftlichen Glaubenssätze im eigenen Zellsystem schon verankert sind.

Das gehört zu einem guten Geldcoaching unbedingt mit dazu.

Für deinen Erfolg, Christoph

christoph-simonUnser Kolumnist Christoph Simon ist Coach, Aufstellungsleiter und Autor in Berlin.

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