Kräuter stellen für unsere Vierbeiner nicht nur eine geschmackliche Abwechslung dar. Sie sind rundherum gesund. Denn sie dienen den guten Darmbakterien als Futter und können auch therapeutisch eingesetzt werden.
Ungespritzte, wild wachsende Pflanzen aus dem Garten eignen sich hierfür hervorragend. Sie sind reich an ätherischen Ölen und sekundären Pflanzenwirkstoffen. Die wirksamsten Heilkräuter wuchern regelrecht. Sie sind fast unzerstörbar: Löwenzahn, Brennnessel, Melisse, Pfefferminze, Oregano, Giersch und viele mehr. Gemischt gesammelt und püriert in einem kalt gepressten Öl (z.B. Bio-Hanföl), das reich an Omega-3-Fettsäuren ist, zaubern wir unseren Hunden ein gesundes Pesto. Dieses sollten wir ihnen täglich ins Futter mischen, um ein gesundes Darm-Mikrobiom zu erhalten.
Dosierung: Je nach Größe und Vorliebe des Hundes 1 TL – 2 EL.
Um eine therapeutische Wirkung zu erzielen, füttern wir von einzelnen Kräutern eine größere Menge über einen längeren Zeitraum. Jetzt im Frühjahr schreit der Körper nach Entschlackung und möchte Gifte loswerden. Es macht daher Sinn, die Organe, die hierfür zuständig sind, zu stärken: Leber und Nieren. Stelle deinem Hund aus Löwenzahn (ganze Pflanze inkl. Wurzel) ein Pesto her und eines aus Brennnesseln (Blätter). Mische die Kräuter im dreitägigen Wechsel in die Abendmahlzeit deines Hundes über einen Zeitraum von ca. sechs Wochen.
Natürliche Entwurmung:
Gezielt eingesetzt dienen Kräuter auch wunderbar der Entwurmung. Denn hierfür muss man lediglich ein wurmwidriges Milieu im Darm schaffen. Das geht z.B. über selbst hergestellte Kräuter-Kugeln aus:
- Oregano, Thymian und Beifuß zu gleichen Teilen feingehackt
- Kokosraspeln bio
- Kokosöl bio
- Knoblauchpulver bio
- Johannisbrotkernmehl – Einsatz bei Bedarf zum Festigen der Kugeln
Vermische sämtliche Komponenten und forme daraus eine Kugel mit ca. einem Zentimeter Durchmesser. Ein Hund mit 30 kg Körpergewicht bekommt eine Kugel verabreicht. Kleinere oder größere Tiere bekommen eine entsprechend geringere oder höhere Dosierung. Nach 14 Tagen wird die Gabe noch einmal wiederholt.
Liegt ein akuter Verdacht z.B. auf einen Bandwurmbefall vor, püriere die Kräuter gemeinsam mit Buttermilch, Kürbiskernen und Honig und verfüttere diesen Brei. So wird der Bandwurm ausgetrieben und sicher noch ein paar andere unerwünschte Endoparasiten.
Info:
Chemische Wurmkuren wirken nicht prophylaktisch. Sie machen nur bei einem akuten, starken Wurmbefall Sinn. Füttere deinem Hund regelmäßig Kräuter. Dadurch schaffst Du bei ihm ein ausgewogenes Darm-Mikrobiom. Dann wird er keine Wurmkur benötigen. Im Zweifelsfalle und zur Sicherheit gib eine Sammelkot-Probe zur Untersuchung in einer Tierarztpraxis ab.
In meinem Buch „Dein Seelenhund zeigt dir den Weg“ (überarbeitete 4. Neuauflage erscheint im Juni 2021) findest du neben vielen anderen, hilfreichen Basis-Informationen für ein ganzheitlich gesundes und glückliches Hundeleben auch jede Menge Infos über Küchen- und Wildkräuter und deren Anwendung bei Hunden.
Susanne Orru-Benterbusch
Unsere Kolumnistin Susanne Orru-Benterbusch ist ausgebildete Tierheilpraktikerin und in eigener Praxis in Marl (Nordrhein-Westfalen) tätig. Seit Ende der 1990er-Jahre beschäftigt sie sich intensiv mit alternativer Medizin. Besonders liegt ihr am Herzen, den Tierbesitzern naturheilkundliches Fachwissen zu vermitteln, damit diese eigenverantwortlich die Gesundheit der Tiere erhalten können. Sie bietet dazu Seminare speziell für Hunde- und Katzenbesitzer an.