Eine Freundin von mir suchte einen Mieter im Haus ihrer Mutter. Diese ist schon über 90, aber sehr rüstig. Die Tochter wohnt weit entfernt von ihrer Mutter, so dass sie sie nicht täglich besuchen kann. Nun wurde eine Wohnung im Haus der Mutter frei. Die Tochter wünschte sich eine/n Mieter/in, der oder die sich auch ein bisschen um die Mutter kümmern könnte. Die Mutter lehnte dies strikt ab mit dem Hinweis, die Nachbarin und die Putzfrau kümmern sich sowieso und sie möchte keine neuen Betreuungspersonen.

Suche nach dem perfekten Mieter

Die Tochter gab eine Anzeige auf und fuhr für einige Tage zu ihrer Mutter, um die zukünftigen Mieter durch die Wohnung zu führen. Es waren sehr viele, denn in der Stadt, in der die Mutter lebte, herrschte gerade eine große Wohnungsnot. Nach einigen Tagen mit vielen Besichtigungen blieben noch drei mögliche Kandidaten übrig. Und, oh Wunder, das junge Paar, das sich die Tochter gewünscht hatte, da es ähnliche Interessen hatte, wie die Mutter, sagte ab. Und auch der IT-Fachmann hatte eine Wohnung gefunden, die ihm besser gefiel.

Nun blieb noch der letzte Kandidat. Es war ein Mann, der sich gerade von seiner Frau getrennt hatte und eine Wohnung in der Nähe der Familie suchte. Das war der Fall – zu seiner Ex-Frau und Tochter waren es zehn Minuten zu Fuß, so dass seine Tochter ihn besuchen kann.

Bei der Vorstellung des Mieters bei der Mutter stellte sich heraus, dass die beiden sich auf Anhieb verstanden. die Mutter zeigte stolz dem zukünftigen Mieter ihren Garten, den sie trotz ihren hohen Alters immer noch zum größten Teil selbst bewirtschaftet. Dabei stellte sich heraus, dass der Mann großes Interesse an Gartenarbeit hat und von sich sagt, dass er einen grünen Daumen habe.

Aber nun kommt der Knaller: Er ist Krankenpfleger! Wenn also ein gesundheitliches Problem vorliegt, was in diesem hohen Alter ja nicht selten ist, hat sie nun direkt jemanden im Haus der sie betreuen könnte!

So wurde aus dem Wunsch der Tochter Realität!

Und die Moral von der Geschicht‘? Wenn man seinen Wunsch formuliert und dann den Fokus darauf hat, dann sorgt oft das „Schicksal“ dafür, dass er sich realisiert!