Was gehört eigentlich alles zu einem (finanziellen) Problem? Matthias Varga von Kibéd spricht häufig davon, welch‘ umfangreiche Arbeit jemand schon geleistet haben muss, wenn er für sich selbst ein Problem definiert. Probleme fallen eben nicht so einfach vom Himmel, sondern bedürfen in gewissem Sinne „harter Arbeit“. Das gilt natürlich auch für alle Formen von Geldproblemen, die man in einer Problemaufstellung bearbeiten kann.

„Nur tote Menschen haben keine Entwicklungssorgen“ (Bernd Schmid)

Also, zu einem Problem braucht es immer bestimmte Zutaten, um überhaupt von einem Problem sprechen zu können. Welche Zutaten sind das denn überhaupt, damit wir von einem Problem erst sprechen können und es somit auch „aufstellungstechnisch“ behandeln können?

Problem-Zutaten:
  1. Einen Blickwinkel/Perspektive, kurz: einen Fokus genannt, mit einem bestimmten Lebensbereich (z.B. Finanzen)
  2. Ein Ziel
  3. Hindernisse, die der Zielerreichung im Weg stehen (wir nehmen max. bis zu 3)
  4. Ressourcen (wir nehmen wieder bis zu 3 maximal, auch wenn jeder natürlich viel, viel mehr Ressourcen hat)
  5. Der verdeckte Gewinn (hier gehen wir davon aus, dass es immer einen verdeckten Gewinn gibt, wenn das jeweilige Problem schon seit längerer Zeit besteht. Das gilt für alle Lebensbereiche und ist nicht nur für das Thema Geld von besonderer Gültigkeit und Bedeutung)
  6. Die zukünftige Aufgabe (gehört ebenfalls zwingend zu einem Problem, weil nach der Lösung des Problems das Leben ja weitergeht und somit die künftige Aufgabe ein eminent wichtiger Aspekt eines jeden Problems ist)

Diese sechs Elemente (Zutaten) gehören zwingend zu einem Problem, um überhaupt von einem Problem sprechen zu können. Im Umkehrschluss bedeutet das, wenn ein Teil davon fehlt, gibt es entweder kein Problem oder es ist zumindest für eine Problemlösung unbrauchbar.

Diese Systematik macht es somit auch viel leichter, über ein Problem nachzudenken und es schrittweise zu lösen.

Diese Struktur eines Problems kann ich nun auf jedes Problem anwenden, welches schon längere Zeit andauert. Egal wie existenziell oder unbedeutend oder wie groß oder klein ein Problem ist.

Beispiel: Geldproblem

Ein sehr häufiges Problem zum Thema Geld lautet: „Ich schaffe es einfach nicht meine Umsätze zu verdoppeln.“

Das Problem ergibt sich ja schon aus dem Text, nämlich das Business läuft zwar, aber nicht so, dass es wachstumsorientiert arbeitet. Wachstumsorientierung ist aber eines der wichtigsten Merkmale für Unternehmen aller Art.

Aufstellungsarbeit:

Nun noch kurz etwas zur Anwendung der Aufstellungsarbeit, da ich ja bekanntlich ein Freund des guten Selbstcoaching und der kraftvollen Selbstsupervision bin.

Equipement: Zuhause oder am Arbeitsplatz braucht es entweder Stühle, Papierblätter oder kleine Figuren zum Aufstellen. Dabei ist es sehr wichtig, ganz nach dem Gefühl zu gehen und immer dem ersten Impuls zu folgen.

Eine sehr interessante Möglichkeit der Aufstellung mit Steinen, die dieser Beschreibung hier nah angelehnt ist, findest du hier: Das Sedona Stein-Orakel

Zudem benötigen wir für jedes Aufstellungselement einen Rufnamen. Also, kein super ausdifferenziertes Ziel, sondern es kann ruhig etwas vage und ungenau sein (mit einem Rufnamen versehen).

Und schon geht´s los:

Der Einfachheit halber nehme ich als Problemträger (Coachee) mal einen meiner inneren Teile und zwar den Erfolgsmanager.

Focus: Innerer Erfolgsmanager mit Lebensbereich „Im Business lassen sich die finanziellen Umsätze einfach nicht verdoppeln“

Ziel: „Business-Umsätze verdoppeln“

Hindernis 1: ganz schlechte Aufmerksamkeit auf unternehmerischen Erfolg
2. Hindernis: Bequemlichkeit
Hindernis 3: Zeit

Ressource 1: große Lebenserfahrung
2. Ressource: viel Fachwissen
Ressource 3: Neugierde

Der verdeckte Gewinn: „Die Irritation“

Die zukünftige Aufgabe: „Gemeinschaft/empathische und erfolgsorientierte Teamarbeit“

Das sind nun alle Struktur-Elemente, die zum Problem der (noch) nicht vorhandenen Verdopplung des finanziellen Umsatzes gehören. Diese stellen wir nun im Raum oder auf dem Tisch auf.

Mache dann einfach ein Foto von dieser Aufstellung!

Fragen stellen: Nun stellen wir uns zu H1, H2, H3 und dem verdeckten Gewinn (VG) einige Fragen. Beim persönlichen Business gehen wir ganz genauso vor und gehen immer davon aus, dass unser Business eine eigenständige Entität mit einem eigenen Bewusstsein ist.

Das Gleiche gilt für die Hindernisse und natürlich auch für alle Ressourcen, die noch nicht genügend zur Problemlösung genutzt wurden. Wir betrachten also jeden Teil als eigenständiges Wesen und können somit direkt Fragen stellen.

Beispiel: Hindernis 1 – ganz schlechte Aufmerksamkeitsfokussierung auf unternehmerischen Erfolg

a) „Was möchtest Du mir sagen?“
b) „Worauf möchtest Du mich aufmerksam machen?“
c) „Was denkst Du, was will ich nicht sehen oder mich nicht fragen?“
d) „Welche richtige Frage übergehe ich Deiner Meinung nach?“

Das ist zum nachmachen natürlich bestens geeignet. Und wenn Du nun noch Lust hast, empfehle ich Dir sehr, Deinen ersten Impuls nach dem Durchgehen der Schritte auf ein Blatt Papier zu schreiben und einfach danach zu handeln. Das passt immer.

Lösungsbild: Nachdem Du Dir Fragen gestellt hast erhältst Du Impulse zur Veränderung der Aufstellung. Gehe dabei ruhig schrittweise (iterativ) vor. Das kann sich auch gerne über einige Tage oder Wochen hinziehen. Spielt keine Rolle. Dein Unbewusstes arbeitet ja jetzt schon an der Lösung

Und natürlich ist dieses wirkungsvolle Tool zur Selbstsupervision auf jedes Lebensthema und Problem anwendbar.

Geld/Gesundheit/Beziehung, um nur die Big Three zu nennen.

Viel Erfolg beim „Nachcoachen“ und beim erfolgreichen Selbstcoaching

Wenn Du mehr Handwerkszeug für die Steigerung Deines unternehmerischen Erfolgs benötigst, empfehle ich Dir mal, hier auf meiner Mitgliedseite zu schauen. Da gibt es mit Sicherheit auch was für Dich. Denn unternehmerischer Erfolg ist in erster Linie von Deinem Mindset abhängig.

http://christophsimon.membermambo.de/

Für deinen finanziellen Erfolg, Christoph

christoph-simonUnser Kolumnist Christoph Simon ist Coach, Aufstellungsleiter und Autor in Berlin.

Hier findest Du weitere Informationen über ihn:

http://www.life-coach-blog.de/
http://www.finanzielle-freiheit-mit-eft.de

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