Zum Glück ein Hund…

Ich war 5 Jahre alt, als ich wegen einer Stichverletzung im Auge in die Uniklinik Essen kam. Beinahe hätte ich damals mein Auge verloren. Ich musste fast ausschließlich liegen und war allein auf meinem Zimmer. Da meine Eltern keinen Führerschein hatten, konnten sie mich leider nicht täglich besuchen. Weinen durfte ich nicht, das hätte meinem Auge geschadet. Was mich aber in dieser einsamen und schmerzhaften Zeit getröstet hat, war das Bild eines Dackels, das an der Wand meines Krankenzimmers hing. Die Krankenschwester meinte, der Hund hieß wahrscheinlich Waldi.

So kam es, das ich, als meine Vater mich fragte, was ich mir wünsche, wenn ich nach Hause käme, antwortete: „Einen Waldi“ (als Kind war mir die Rasse egal, aber Waldi musste er heißen).

Tatsächlich war ein schwarz-weißer Mischling namens Waldi mein erster Hund. Das ist nun fast 48 Jahre her und seitdem gibt es in meiner Familie mindestens einen Hund. Und es ist auch dabei geblieben. Die Rasse spielt keine Rolle und mittlerweile auch der Namen nicht mehr.
Jeder unserer Hunde hatte seinen eigenen Charakter und war immer zu der jeweiligen Lebenssituation passend. Häufig waren sie mir durch ihre besonderen Wesenszüge sogar Lehrmeister.

Zur Zeit ist nun Lotta, eine rumänische Mischlingshündin aus dem Tierheim, der 7. Hund unser Familienmitglied. Sie ist ein wirklicher Angsthund und es macht mich glücklich zu sehen, wie sie immer zutraulicher wird und durch liebevolle Zuwendung immer mehr Vertrauen zu uns fasst.

Die Aussicht auf einen Fellfreund, der auf mich wartet wenn ich nach Hause komme, hat mich schon als Kind glücklich gemacht und das hat sich nie mehr verändert.

Es macht mich besonders glücklich mit meinem Hund zu kuscheln. Er ist da, wenn ich mal wieder zu viel Liebe in mir habe und nicht weiß, wohin damit.

Meine Hunde haben mit oft schon Trost gespendet, wenn ich todtraurig war.

Ein Hund fragt nicht, ob ich reich oder arm, dünn oder dick, erfolgreich oder erfolglos bin. Für ihn spielt weder Religion, Hautfarbe noch politische Ausrichtung eine Rolle.
Mein Hund hört mir zu, wenn ich mal wieder viel zu erzählen habe und manchmal meine ich sogar, er versteht mich.

Durch ihn bin ich bei Wind und Wetter in der Natur, was mir besonders gegen meinen Novemberblues hilft und mein Immunsystem stärkt.

Auf Spaziergängen lerne ich immer wieder andere Hundeliebhaber kennen und habe sogar schon Freunde gefunden.

Er zeigt mir, dass Konsequenz wichtiger ist, als ich manchmal denke.

Ein Hund lebt im Hier & Jetzt und dient mir immer wieder als Beispiel für meine Achtsamkeitsübungen.

Wenn ich nur an meinen Hund denke, geht es mir schon gut. Er bringt mich oft in unmöglichen Situationen zum Lachen.

Und wie schon Loriot sagte:

„Ein Leben ohne Hund (Mops) ist möglich – aber sinnlos.“

Und ich mag das noch ergänzen: ….und freudlos!

Claudia Kaufmann

Vielen Dank an www.dasgluecksmuseum.de für den interessanten Text!

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