Seit einigen Jahren habe ich auf meinem Balkon immer einen Kasten mit Kapuzinerkresse stehen. Zu Anfang dachte ich, eine so schön und prachtvoll wachsende und blühende Pflanze benötigt viel Sonne. Das ist nicht richtig. Sie liebt den Schatten. Nun steht sie auf dem schattigsten Platz meines Balkons.

Die deutsche Bezeichnung leitet sich zum einen von der Form der Blüten ab, die an die Kapuzen der Mönche erinnern. Der Begriff Kresse geht auf das althochdeutsche Wort cresso zurück, was „scharf“ bedeutet.

Der griechische Name Tropaeolum leitet sich von Tropaion ab, einem antiken Siegessymbol, ein Gerüst, das mit Waffen besiegter Gegner behängt war. Den großen Botaniker Karl von Linné, der der Pflanze 1753 ihren Namen gab, erinnerten die Form der Blätter an einen Schild und die Blüten an einen Helm.

Sie kommt ursprünglich aus Latein- und Mittelamerika, wo sie vor allem im Gebirge von Mexiko bis Mittelchile und Argentinien wächst. Dort gibt es etwa 90 verschiedene Sorten. Davon werden aber nur einige wenige seit 1684 in Europa kultiviert. Verbreitet ist bei uns vor allem die Große Kapuzinerkresse, die 2013 Arzneipflanze des Jahres war.

Sowohl die Blätter als auch die Blüten und sogar die Samen kann man nutzen

Ich nutze sowohl die Bläter als auch die prachtvollen Blüten als Beigabe zum Salat, denn sie haben einen frischen und leicht scharfen Geschmack. Dieser entsteht durch die enthaltenen Senfölglykoside.

Auch die unreifen Samen sind sehr lecker. Diese können in Essig eingelegt und wie Kapern genutzt werden.

Die Senfölglykoside sind sekundäre Pflanzenstoffe. Die Kapuzinerkresse produziert sie zu ihrem eigenen Schutz z. B. vor Fraßschäden durch Schädlinge oder als Abwehr gegen pathogene Mikroorganismen.

Die Senfölglykoside haben nachgewiesenermaßen antibiotische Wirkung mit breitem antimikrobiellen Spektrum. Sie wirken sowohl antibakteriell, als auch antiviral und antimykotisch.

Deshalb werden sie bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten, aber auch bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen eingesetzt.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber doch bei der Kapuzinerkresse: Sie zieht Läuse magnetisch an! Ich habe schon vieles versucht, um dies zu vermeiden, aber es scheint, man muss einfach dranbleiben, um einen massenhaften Befall zu verhindern.

Zunächst habe ich es mit Seifenlaugen- und Neemduschen probiert. Das half auch kurzfristig. Aber nach einiger Zeit waren die Läuse wieder da.

Im Augenblick schaue ich mir jeden Tag meine Pflänzchen an und zupfe jede einzelne Laus mit dem Pinsel ab. Das ist zwar aufwändig, aber auch sehr effektiv. Denn ich mag die Läuse nicht in meinem Salat haben.

Hier nun die Botschaft der Kapuzinerkresse:

„Freunde Dich mit widrigen Umständen an.“

Die Kapuzinerkresse benötigt keinen Sonnenplatz und ist der Läuseplage ausgesetzt – und trotzdem wächst, blüht und gedeiht sie!

Auch wir werden im Leben immer wieder mit widrigen Umständen konfrontiert, seien es nun unangehme Zeitgenossen oder Schicksalsschläge. Wie wäre es, wenn wir trotz alledem unser Licht und unsere Liebe in der Welt verbreiten würden nach dem Motto: „Hinfallen, Aufstehen, Krone geraderücken, weitergehen.“?

Die Autorin Ursula Podeswa ist seit über 20 Jahren Seminarleiterin, Coach und vom Dachverband Geistiges Heilen anerkannte Heilerin. Sie hat viele verschiedene Ausbildungen absolviert und nun die Ergebnisse ihrer Forschungen im „Contact-Healing“ gebündelt. Eine Methode, die durch verschiedene Diagnoseverfahren und Therapiekonzepte Klienten dabei begleitet, wieder zu mehr Kontakt mit anderen und auch mit sich selbst und den eigenen Wünschen und Sehnsüchten zu finden. Wenn Du mehr über den Zugang zu Pflanzen erfahren möchtest, kontaktiere sie gern: www.ursulapodeswa.de