Permakultur – von dauerhafter Bodenkultur abgeleitet – beruht auf einem Denken in ökologischen Zusammenhängen und Wechselwirkungen. Das Ziel ist, dauerhafte, sich selbst erhaltende Systeme aus Pflanzen, Tieren und Menschen zu entwickeln. Permakultur ist viel mehr als nur biologisch gärtnern. Es ist ein Konzept für einen zukunftsfähigen Lebensstil.
Die Ethik der Permakultur
• Sorge für die Erde,
• Sorge für die Menschen und
• Teile gerecht und schränke dich ein
Sorge für die Erde bedeutet Sorge für alle belebten und unbelebten Dinge: Böden, Arten und Unterarten, Atmosphäre, Wälder, Kleinlebensräume, Tiere und Gewässer. Sie umfasst unschädliche und wiederherstellende Tätigkeiten, aktiven Naturschutz, verantwortungsvolle und sparsame Nutzung von Ressourcen und „rechtschaffene Arbeit“ (Arbeit für nützliche und produktive Systeme).
Sorge für die Erde bringt auch Sorge für die Menschen mit sich. Damit wird für unsere Grundbedürfnisse nach Nahrung, Unterkunft, Bildung, sinnvoller Beschäftigung und geselligem menschlichem Kontakt gesorgt. Es ist wichtig für die Menschen zu sorgen. Denn obgleich die Menschheit nur einen kleinen Teil des gesamten Lebensgefüges der Welt ausmacht, haben wir doch entscheidenden Einfluss darauf. Wenn wir unseren Grundbedarf decken können, dann brauchen wir uns auf keine großflächig zerstörerischen Methoden gegen die Erde einzulassen.
Der dritte Teil der grundlegenden Ethik der „Sorge für die Erde“ ist der Beitrag von überschüssiger Zeit, Geld und Energie. Damit werden die Ziele der Sorge für Erde und Menschen erreicht. Das bedeutet, dass, nachdem wir uns um unsere Grundbedürfnisse gekümmert und unsere Systeme nach unserem besten Vermögen gestaltet haben, wir unseren Einfluss und unsere Energien ausdehnen können. Dadurch helfen wir anderen, dieses Ziel zu erreichen.
Die Ethik der Permakultur umfasst umweltorientierte, gemeinschaftliche und wirtschaftliche Systeme. Es geht um Kooperation statt Konkurrenz.
Umsetzung „Sorge für die Erde“:
• Begrenzung des Wachstums
• Beachtung der Langzeitfolgen. Schaffung kontrollierbarer, nachhaltiger Systeme
• Kultivierung kleiner Flächen. Energieintensive in kleinem, Energieextensive Systeme in großem Maßstab.
• Vielfalt statt Monokultur zur Vorbeugung sozialer und ökologischer Veränderungen
• Erhöhung des Gesamtertrags, den ein- und mehrjährige Pflanzen und Tiere abwerfen. Gesparte Energie ist Gewinn.
• Verwendung physikalischer (Sonne, Wind und Wasser) und biologischer (Pflanze und Tier) Niedrigenergiesysteme, zur Gewinnung und Erhaltung von Energie.
• Nahrungsanbau in den Städten.
• Unterstützung von Menschen, die eigenständig werden wollen und Übernahme von Verantwortung für die Gesellschaft.
• Aufforstung und Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit.
• Vorhandene Ressourcen bestmöglich nutzen und alle Abfälle wiederverwerten.
• In Lösungen denken und handeln und nicht in Problemen.
• Arbeiten, wo es einen Sinn macht.
Die Permakultur-Gestaltungsprinzipien nach David Holmgren
• Beobachte und handle
Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
Funktionalität geht vor Ästhetik
• Fange die Energie ein und bewahre sie
Schmiede das Eisen so lange es heiß ist
• Fahre eine Ernte ein
Mit leerem Magen lässt es sich schwer arbeiten
• Schränke dich ein und lass die Natur dich regulieren
Handle so, dass die 7. Generation nach dir auch noch die gleiche Lebensqualität vorfindet
• Nutze und schätze erneuerbare Ressourcen und Leistungen
Lass der Natur ihren Lauf
• Produziere keinen Abfall
Keine Verschwendung – keine Not
Ziel ist es, mit dem geringstem
Aufwand das bestmögliche
Ergebnis zu erzielen
• Gestalte zuerst das Ganze, dann das Detail
Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen
• Integrieren ist besser als zerteilen
Viele Hände machen ein rasches Ende
• Nutze und schätze die Vielfalt
Setze nicht alles auf eine Karte
• Finde kleine und langsame Lösungen
Hochmut kommt vor dem Fall
Steter Tropfen höhlt den Stein
• Nutze die Randzonen und schätze das Marginale
Glaub nicht, dass du auf dem richtigen Weg bist, bloß weil jeder darauf geht
• Nutze und reagiere auf Veränderungen mit Kreativität
Vision bedeutet nicht, die Dinge zu sehen wie sie sind, sondern wie sie sein werden
Textveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Bernhard Gruber: https://permakultur.wordpress.com
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