Kernöl aus dem Granatapfel ist ein besonders wertvolles Öl für die tägliche Gesichtspflege. Neben seltenen Fettsäuren wie die Punicinsäure enthält das kaltgepresste Öl auch Phytohormone, Flavonoide, Polyphenole, Polysterole, B-Vitamine, Vitamin E, Vitamin C und Mineralstoffe. So verfügt es über eine starke antioxydative, entzündungshemmende und hormonell harmonisierende Wirkung. Es ist ein hervorragendes Öl für trockene, sonnengeschädigte und sensitive Haut in den reiferen Jahren. Es wirkt aktivierend und regenerierend auf das Gewebe. Desweiteren erhöht es die Hautelastizität und wirkt regenerierend auf geschädigte Haut.

Hier nun mein Rezept:

10 g Sheabutter
80 g Granatapfelkernöl
20 g Bienenwachs
80 g Rosenhydrolat (13 Vol.% Alk.)
20 g Lanolin
50 Tr. Propolistinktur (30%)
1 Tr. Rosenblütenöl
(Bei Bedarf 10 Tr. Biokons)

Ich vermenge die Ölphase (Sheabutter, Granatapfelkernöl, Lanolin, Bienenwachs) und erwärme sie vorsichtig auf ca. 70°C. Sheabutter und Granatapfelkernöl sollten grundsätzlich nicht stark erhitzt werden. Ein kurzes Erwärmen auf knapp über 70°C für ca. 30 Sekunden dient jedoch der mikrobiellen Reinheit der Bestandteile ohne dabei die wertvollen Inhaltsstoffe dieser Wirkstofföle zu beeinflussen. Durch das Erwärmen werden die Bestandteile auch geschmolzen und dabei gut miteinander verrührt. Das Lanolin und das Bienenwachs dienen nicht nur dem Hautschutz, sondern ebenso auch als Emulgator bzw. Konsistenzgeber, wodurch hier auf die Zugabe zusätzlicher Emulgatoren verzichten werden kann.

Die Wasserphase (Rosenhydrolat) wird ebenso kurz auf ca. 70°C erwärmt und unter ständigem Rühren mit der Ölphase vermischt. Dabei erhält die Masse eine milchig-cremige Konsistenz. Anschließend wird unter ständigem Rühren die Propolistinktur beigegeben. Diese gilt als natürliches antibiotisches Mittel gegen das kaum ein Bakterienstamm resistent ist.

In der Naturkosmetik ist Propolis für seine bakterienhemmende Wirkung bekannt.

Diese ist derart wirksam, dass für eine Haltbarkeit bei wasserhältigen Zubereitungen für mehrere Monate auf reguläre Konservierungsmittel verzichtet werden kann. Natürlich ist hierfür sauberes Arbeiten und die Auswahl sauberer Rohstoffe und Arbeitsmittel eine Grundvoraussetzung.

Ich persönlich versuche in meinen Zubereitungen, wenn möglich, auf eine Zugabe von zusätzlicher Konservierung zu verzichten, da eine massive Zugabe von Konservierungsmitteln ebenso die Haut schädigen kann, und weiters im Verdacht steht Allergien auszulösen. Der Gesetzgeber begrenzt die Zugabe von Konservierungsmitteln in kosmetischen Mitteln mit einer maximalen Gesamtmenge von 2%. Auch von Ärzten und Apothekern wird der Einsatz von Konservierungsmitteln in Leave-on Produkten, die täglich in Verwendung sind, kritisch betrachtet. Zusätzlich sind bei derartigen Stoffen auch immer die Sicherheitshinweise des Herstellers zu beachten. Wer sich bezüglich der Haltbarkeit seiner Cremen dennoch unsicher fühlt, kann noch zusätzlich mit Biokons lt. Angaben des Herstellers konservieren.

Am Ende der Zubereitung wird der leicht flüchtige Duft zugegeben.

Hierfür ist naturreines Rosenblütenöl bestens geeignet. Dieses harmoniert ganz ausgezeichnet mit dem wertvollen Granatapfelkernöl sowie dem Rosenhydrolat. Bei Bedarf kann es aber auch weggelassen werden, da schon das Rosenhydrolat einen sanften Rosenduft beiträgt. Ich rühre die  Creme muss nun fertig kalt, bis sie die passende Konsistenz erreicht hat. Anschließend füllt man sie in Braunglastiegel ab. Ich wünsche gutes Gelingen!

Unsere Kolumnistin Alexandra Wagner war schon als Kind von Kräutern und Pflanzen begeistert. Aufgewachsen in der Südsteiermark, hatte sie ihre ersten einfachen Kräuterrezepte von meiner Großmutter übernommen. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung als Chemielabortechnikerin an der TU Graz beschritt sie später einen zweiten Bildungsweg. Sie studierte Pharmazie an der Karl-Franzens Universität in Graz. Im Jahr 2017 veröffentliche sie ihr erstes Buch „Der Duft der Liebe“.

Hier gibt es weitere Informationen: https://www.andi-und-alex.at

Auch interessant: https://taomagazin.de/die-goldrute-solidago-virgaurea/