Die Damaszener Duftrose ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Nicht nur, dass sie als traditionelles pflanzliches Arzneimittel vom HMPC (Herbal Medicinal Product Committee)  anerkannt ist. Sie ist auch Bestandteil zahlreicher kulinarischer Genüsse in der arabischen, indischen und auch französischen Küche. Das, aus der Damaszener Rose mittels Wasserdampfdestillation gewonnene Rosenöl, und ebenso das Rosenwasser, sind weltberühmt. Mit Rosenwasser aromatisiert man Süßspeisen, aber auch andere Speisen wie Jogurt, Basmati-Reis und verschiedene Getränke.

Die Rose als Arzneipflanze

Als Arzneipflanze wurden Rosenblütenblätter sowohl vom HMPC wie auch von der Kommission E und der ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) positiv bewertet. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden und adstringierenden Eigenschaften werden sie äußerlich bei leichten Hautentzündungen sowie bei Entzündungen im Mund und Rachenraum verwendet. Ebenso werden Rosenblütenblätter in verschiedenen Teemischungen eingesetzt. Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen sind bisher keine bekannt. Jedoch ist beim ätherischen Rosenblütenöl auf die vom Hersteller angegebenen Allergene zu achten.

In der Kosmetik ist die Rose aufgrund ihres wunderbaren Duftes und ihrer Wirkung ein wichtiger Bestandteil.

Verwendet wird sie in zahlreichen Parfüms als Duftstoff. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung, ist sie auch ein Wirkstoff in diversen Cremes und Körperölen. In der Aromatherapie gilt die Rose als krampflösend, beruhigend und aphrodisierend. Die Vereinigung zur Aromapflege und gewerbliche Aromapraktiker/Innen (kurz VAGA genannt) wählte die Rose zur Duftpflanze des Jahres 2017.

Seit über 2000 Jahren kultivieren Menschen Rosen.

Eines der ältesten Anbaugebiete der Damaszener Rose liegt im Hadschar-Gebirge, im Norden von Oman. Dank eines uralten Bewässerungs-Kanalsystems bauen die Bewohner inmitten der Geröllwüste am Saiq-Plateau auf fast 2000 Meter Seehöhe Damaszener Rosen an. Für den europäischen Markt wird die Damaszener Rose großflächig in Bulgarien angebaut. Doch seit einigen Jahren werden auch im südsteirische Hügelland Damaszener Rosen kultiviert. Im Jahr 2007 gründete Frau Erika Swoboda den Verein SteirerROSE. Seither wachsen bereits rund 7.000 Rosenstöcke auf biozertifizierten Feldern inmitten der wunderbaren südsteirischen Landschaft. Zur Blütezeit öffnet der Verein jedes Jahr seine Felder für Besucher.

Die frisch aufgeblühten Rosenblüten sollten vormittags von Hand geerntet werden.

Dabei verwendet man nur die Blütenblätter. Der Griffel bleibt an der Pflanze und kann noch von den Bienen bestäubt werden. In speziellen Trockenanlagen trocknen die frischen Rosenblütenblätter sanft. In getrockneter Form können die Blütenblätter auf verschiedene Art und Weise verwendet werden. Der Duft bleibt gut erhalten, und sie bieten die Grundlage für Kosmetik und kulinarische Spezialitäten. Auch alkoholische Ansätze sind die Grundlage für vielerlei Leckereien. Die frischen Rosenblütenblätter können ebenso in Essig oder als Ölmazerat angesetzt werden. Ein solches Ölmazerat liefert die Grundlage für einen feinen Rosenblüten-Balsam.

Dazu benötigt man folgende Zutaten:
  • 50 ml Rosenblütenmazerat
  • 5 g Lanolin
  • 5 g Kakaobutter
  • 7 g Bienenwachs
  • 1 Tropfen äth. Rosenblütenöl (bei Bedarf)

Das Rosenblütenmazerat erwärmt man ganz vorsichtig. Dann gibt man das Lanolin, die Kakaobutter sowie das Bienenwachs unter ständigem Rühren bis sie geschmolzen sind, bei. Dabei ist darauf zu achten, jede übermäßige Wärme zu vermeiden. Es geht einfach nur darum, die Komponenten so sanft wie möglich miteinander zu verbinden. Wem der Duft des Mazerats nicht ausreicht, der kann bei Bedarf noch 1 Tropfen äth. Rosenblütenöl beifügen. Echtes Rosenblütenöl ist sehr teuer und wertvoll. Man kann natürlich das günstigere Imitat verwenden, was ich allerdings für einen so wertvollen Balsam nicht empfehle. Der fertige Balsam wird anschließend in Braunglastiegel abgefüllt. Er kann bei Bedarf als Duftbalsam sowie zur Pflege von beanspruchter Haut verwendet werden.

Wir wünschen gutes Gelingen!

Unsere Kolumnistin Alexandra Wagner war schon als Kind von Kräutern und Pflanzen begeistert. Aufgewachsen in der Südsteiermark, hatte sie ihre ersten einfachen Kräuterrezepte von meiner Großmutter übernommen. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung als Chemielabortechnikerin an der TU Graz beschritt sie später einen zweiten Bildungsweg. Sie studierte Pharmazie an der Karl-Franzens Universität in Graz. Im Jahr 2017 wurde ihr erstes Buch „Der Duft der Liebe“ veröffentlicht.

Hier gibt es weitere Informationen: https://www.andi-und-alex.at

Auch interessant: https://www.taomagazin.de/pflanzenmagie-die-rose/