Das Gänseblümchen gehört zu den ersten Frühjahrsblühern. Und es blüht fast das ganze Jahr hindurch. Deshalb nannten die Lateiner sie „bellis perennis“, zu deutsch „ausdauernde Schönheit“. Morgens öffnet sich die Blüte, abends oder bei Regen schließt sie sich wieder. Da sie so weit verbreitet ist, hat sie auch viele andere Namen: Angerbleamerl, Augenblümchen, Himmelsblume, Maiblume, Marienblümchen, Mondscheinblume, Morgenblume, Osterblume, Regenblume, Sommerröschen, Sonnenblümchen und Tausendschön. In der Schweiz auch: Gisegeisseli, Geissemeieli, Geisseblüemli, Geissenblümchen, Mülerblüemli oder Margrittli.

Vor allem im Norden gaben die Menschen dem Gänseblümchen mythische Bedeutungen. Zum einen wurde sie auch „Baldurs Auge“ genannt, also des Sonnengottes Auge, weil sie mit dem gelben Mittelteil an die Sonne erinnert. Zum anderen war sie der Göttin Ostara geweiht, weil sie als eine der ersten Blumen im Jahr blüht.

Der Volksglaube sagt, wer die ersten drei Gänseblümchen im Frühjahr esse, werde das ganze Jahre über von Zahnschmerzen, Augenbeschwerden und Fieber verschont bleiben. Eine andere Legende besagt, wer getrocknete Gänseblümchen bei sich trage, die am Johannistag mittags zwischen 12 und 13 Uhr gepflückt seien, dem ginge keine wichtige Arbeit schief.

Und es wurde sogar als Orakel genutzt. Wer kennt es nicht, die einzelnen Blütenblätter abzuzählen mit den Worten: „Er liebt mich, er liebt mich nicht …“

Im Christentum gibt es die Legende, dass das Gänseblümchen überall dort wächst, wo die Tränen Marias während ihrer Flucht aus Ägypten auf die Erde gefallen waren. Die Rosafärbung soll an das Blut Christi erinnern.

Gänseblümchen im Salat

Das Gänseblümchen kann sehr gut einem Salat beigegeben werden, vor allem, wenn es ein Wildkräutersalat ist. Es sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch einen interessanten, leicht bitteren Geschmack, deshalb ist es auch zusammen mit Brennessel als Teil einer Kräuterteemischung geeignet. Die Knospen können wie Kapern eingelegt werden.

Auch als Heilpflanze wird sie schon seit dem 1. Jahrhundert von vielen Heilkundigen erwähnt, so von Plinius dem Älteren oder Nikolaus Frauenlob, der dem Gänseblümchen viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten zusprach, wie z.B. Husten, schuppige Haut, Verdauungsprobleme, Knochenbrüche, Verrenkungen. Auch Hieronymus Brunschwig sprach dem Gänseblümchen wundheilende Wirkungen zu.

Und tatsächlich hat die neuere Forschung herausgefunden, dass das Gänseblümchen unter anderem antimikrobiell wirkt.

In der Homöopathie hat es sich vor allem bei Verletzungen der Weichteile (Muskulatur, Brustdrüse, Bauch- und Beckenorgane) und in der Geburtshilfe (Verletzung der Gebärmutter) bewährt.

Die Botschaft des Gänseblümchens lautet:

Ich blühe überall dort, wo die große Göttin ihren Fuß hinsetzt auf ihrem Weg durch das Jahr. Denn dort ist die Fülle.

Genieße es, in der Sonne zu sein. Und wenn es regnet, schließe Deine Blüten. Niemand zwingt Dich, Negatives hinzunehmen. Und niemand zwingt Dich, Dich vor dem Schönen zu verschließen.

Die Autorin Ursula Podeswa ist seit über 25 Jahren Seminarleiterin, Coach und vom Dachverband Geistiges Heilen anerkannte Heilerin. Sie hat viele verschiedene Ausbildungen absolviert und nun die Ergebnisse ihrer Forschungen im „Contact-Healing“ gebündelt. Eine Methode, die durch verschiedene Diagnoseverfahren und Therapiekonzepte Klienten dabei begleitet, wieder zu mehr Kontakt mit anderen und auch mit sich selbst und den eigenen Wünschen und Sehnsüchten zu finden. Wenn Du mehr über den Zugang zu Pflanzen erfahren möchtest, kontaktiere sie gern: www.ursulapodeswa.de