Nein, ich möchte nicht wissen, wie viel Geld Du auf deinem Konto hast. Ich möchte nicht wissen, über wieviel Reichtum du verfügst.

Ich habe gerade mit einem Freund telefoniert und er sagte mir, dass er manchmal die Reichen beneide. Jetzt, nachdem das Gespräch beendet ist, realisiere ich, dass er eine wundervolle Frau hat, einen gehobenen Mittelklassewagen fährt, ein abbezahltes Einfamilienhaus sein eigen nennt, sich auf dem eigenen kleinen Motorboot an warmen Sommerwochenenden amüsiert, …

Und er beneidet die Reichen?

Jetzt frage ich mich: was braucht mein Freund, damit er sich zu den Reichen zählt?
Habt Ihr mal darüber nachgedacht?

Wann ist man reich?

Viele machen es am Geld fest. Gut, welchen Betrag braucht es dann auf dem Konto? Ist man dann reich, wenn man den Betrag endlich hat?

Gehören gute Freunde auch zu Reichtum, eine wundervolle Partnerschaft, Gesundheit – oder merkst du es ausschließlich am Geld?

Schreib doch mal für Dich selbst auf, woran Du bemerken würdest, dass Du reich bist.
Das ist eine gute Übung, um ganz nebenbei festzustellen, was für dich in deinem Leben wirklich wichtig ist.

Die Definition von Geld und neuem Reichtum.

Um sich der Frage des Reichtums zu nähern, hilft es, einmal zu definieren, was eigentlich Geld ist und warum es überhaupt so einen Wert hat.

Geld ist ein allgemeines Tauschmittel: Statt dass man Nahrungsmittel, nützliche Gegenstände und anderes gegeneinander austauscht, geht man über den Vermittler „Geld“. Das ist viel praktischer und schneller. Man braucht nicht notwendig in jedem einzelnen Fall wieder zu verhandeln, z.B. wie viele Kamele man für eine Frau hergeben muss. Man braucht eben einfach keine Kühe oder Kamele hinter sich her zu schleppen, wenn man Geld in der Tasche hat.

Was man an dieser Definition sieht, ist, dass Geld „nur“ ein Mittel zum Zweck ist. Es bringt in sich keinen Lustgewinn, sondern nur dadurch, dass ich die Vorstellung damit verbinde, mir etwas dafür kaufen zu können.

Veit Lindau sagt dazu in einem seiner guten und hörenswerten Vorträge, dass Geld im Grunde überhaupt niemand haben will. Was jemand aber will, ist die Befriedigung seiner Bedürfnisse sicher zu stellen und zu erfüllen. Und dafür benötigen wir Geld als Tauschmittel.

Ich denke, dass es ganz gut ist, sich das klar zu machen. Man vergisst es meist, und die Leute sind hinter dem Geld her, als wenn es das Höchste wäre.

Inzwischen gibt der Besitz von Geld tatsächlich eine gewisse Befriedigung, häufig sogar eine große. Aber den Wert hat es nur durch die Konvention und die kollektive Vorstellung.

Die irrationale und übermäßige Wertschätzung des Geldes hat vielleicht ihre psychologische Grundlage in Folgendem:

So, wie das Bewusstsein die Grundlage alles Seienden ist – in ihm sind alle Dinge als Möglichkeit enthalten – so ist das Geld die gemeinsame Basis all dessen, was einen Wert hat; es kann in jeden einzelnen konkreten Wert umgewandelt werden. Es ist damit die Vereinheitlichung aller Werte – ähnlich wie in der Physik das „vereinheitlichte Feld“ der Materie und Kräfte.

Im menschlichen Bewusstsein ist vielleicht die tiefverwurzelte Vorstellung verankert, dass das Vereinheitlichende immer das Höchste und Erstrebenswerteste ist. Da das Geld quasi ein Abbild der letzten Einheit ist – ein Abbild im Bereich des Materiellen – erfährt es damit eine überproportionierte Wertschätzung… Aber das nur nebenbei.
Letztlich ist es gar nicht das Geld, was den Wert hat, sondern nur die Dinge, die man damit kaufen kann (und um bei Veit Lindau zu bleiben, die Bedürfnisbefriedigung zu kaufen).

Genau von daher könnte man eine neue Definition des Reichtums formulieren:

„Reich ist nicht derjenige, der viel Geld hat, sondern derjenige, der hat und bekommt, was er sich wünscht. Unabhängig davon, ob er es gekauft hat, geschenkt bekommen hat oder was auch immer.“

Diese Definition hat allerdings interessante Konsequenzen.

Nämlich lebt jemand in dieser Definition reich, wenn er sich seine wenigen Wünsche erfüllt, obwohl er gar nicht viel besitzt. Denjenigen müsste man nach dieser Definition als reicher bezeichnen, als jemanden, der sich, obwohl er viel Geld verdient, immer noch nicht alle Wünsche erfüllen kann.

Hier ist im Übrigen meine derzeitige Definition von Reichtum:

Ich bin reich, weil ich reichlich von dem habe, was ich glaube in meinem Leben zu benötigen und was ich mir am meisten gewünscht habe – in materieller Hinsicht und in jeder anderen Hinsicht.
(ist doch ganz nett)

Im Übrigen ist Reichtum offensichtlich mehr ein inneres Gefühl als eine objektive Zahl oder Zahlengröße.

Wenn Reichtum ein Gefühl, also etwas emotionales ist, dann bräuchten wir doch nur die folgenden Schritte tun, um reich zu werden:

  1. Herausfinden, was wir uns wünschen (und uns dann wohlfühlen würden, wenn es da wäre).
  2. Eine Methode erlernen, mit der wir das Gewünschte in unser Leben holen.
  3. Wenn wir es haben, uns daran freuen (also wohlfühlen).

Keiner der drei Schritte spricht von harter Arbeit, oder?
Also, fang doch mal mit Schritt 1 an. Schritt 2 könntest du beispielsweise über ein gutes Mentaltraining in Verbindung mit Affirmationsarbeit lernen. Schritt 3 solltest du ohne Hilfe hinkriegen können!

Geld fließt dorthin, wo es am besten fließen kann

  1. Geld ist fließende Energie. Das Geld sich als flüssig vorzustellen, hilft sehr, sich seinem Wesen zu nähern. In meinem Video Rivers of Money gibt es dazu eine hervorragende Anleitung.
  2. Ihr Zweck ist Fließen. Jede Störung des Fließvermögens wirkt sich in zunehmender Abwesenheit des Geldflusses aus. Jedes erhöhen des Fließvermögens wirkt sich in zunehmender Anwesenheit des Geldflusses aus.
  3. Schulden sind Umgebungen von Zwang. Geld meidet Zwang, weil es wie alles im Universum den Weg des geringsten Widerstandes geht.
  4. Freiwillig geben bedeutet, den Fluss erhöhen. Darum ist geben seliger denn Nehmen. Gib regelmäßig ein Zehntel deines Einkommens (oder fang überhaupt damit an), an Menschen in Not und an die, denen Du Deinen Erfolg verdankst. Beides ist wichtig.
  5. Wenn Du Dich in Deiner Vorstellung nicht als wohlhabend sehen kannst, dann wird das Universum über Dein Unterbewusstsein diesen Mangel in Deinem Denken erfolgreich wahrmachen. Du wirst nie wohlhabend sein. Armut kommt von „arm an Mut“ – vielleicht sogar arm an dem speziellen Mut, den Du brauchst, um die 4 universellen Geldgesetze vollständig zu akzeptieren und anzuwenden: Tu einfach so, als ob Du den Mut hättest – und Du wirst ihn haben.

christoph-simonUnser Kolumnist Christoph Simon ist Coach, Aufstellungsleiter und Autor in Berlin.

Hier findest Du weitere Informationen über ihn:

http://www.life-coach-blog.de/
http://www.finanzielle-freiheit-mit-eft.de