Wenn ich sage, dass Zecken widerliche und lästige milbenartige Spinnentiere sind, die kein Mensch und vor allem kein Tier braucht, werde ich vermutlich auf wenig Widerstand treffen. Lediglich Vögel profitieren als Futtermittel von ihnen. Für Mensch und Hund sind sie mitunter gefährliche Überträger von Bakterien wie Borrelien oder Anaplasmen. Kann ein geschwächtes Immunsystem diese Erreger nicht mehr in Schach halten, brechen Krankheiten aus. Diese sind zwar gut behandelbar, aber dennoch nicht angenehm.
Ein Großteil der Hunde aus deutschen Haushalten werden mit Nervengift in der Form von verschreibungspflichtigen Spot-ons behandelt, um Zecken von ihnen fern zu halten. Oder mit relativ neuartigen Kautabletten, deren Gifte sich im Fettgewebe der Hunde einlagern. Diese lösen teils erhebliche gesundheitliche Probleme bis hin zur Epilepsie aus. Macht es also wirklich Sinn, unseren besten Freund zu vergiften, weil wir ihn schützen wollen? Meiner Meinung als Naturheilkundlerin nach, sicher nicht.
Das Buch „Borreliose – natürlich heilen“ von Wolf-Dieter Storl klärt über natürliche Heilmethoden auf. Es ist informativ und nimmt dem Leser die geschürte Angst vor der Natur.
Also was machen wir nun gegen die alljährliche Zeckenplage?
Untersuchen Sie Ihren Hund täglich mit der Kopflampe und ziehen die Zecken mit einem Zeckenhaken (siehe Foto) heraus. Desinfizieren Sie die Biss-Stelle beispielsweise mit CDL, kolloidalem Silber oder der Urtinktur Geranium Robertianum und sorgen Sie vor allem dafür, dass ihr Hund immer ein starkes Immunsystem und ein gesundes Darm-Mikrobiom hat, gesund ernährt wird und keinem dauerhaften, unnötigen Stress ausgesetzt ist.
Schützen Sie ihn so gut es eben geht. Z.B. durch das Auftragen von
- Kokosöl (Zecken mögen den Geruch der Laurinsäure nicht)
- Schwarzkümmelöl
- naturreinen ätherischen Ölen (z.B. Lavendel, Pfefferminze oder Citronella. Ihr Hund soll selbst wählen, was er als angenehm empfindet. Einen Tropfen in den Händen verreiben und ins Fell streichen)
- anderen im Handel erhältlichen, natürlichen Spot-ons und Sprays
- Manchen Hunden hilft das Tragen von speziellen Halsbändern mit Keramikteilen, in denen effektive Mikroorganismen verarbeitet wurden oder einer Bernsteinkette. Andere Hundebesitzer schwören auf den Tic-clip, der mit der Hilfe von Schwingungen Zecken fernhält. Die Einnahme von Cistus (z.B. als Tee) oder Vitamin-B-Komplexen sorgt für einen Körpergeruch, den Zecken unattraktiv finden.
Manchmal bedarf es auch einer Kombination aus mehreren Komponenten. Insbesondere immunschwächere Hunde aus dem Tierschutz sind mitunter nicht in der Lage, Ektoparasiten eine starke Abwehr entgegenzusetzen. Probieren Sie einfach mehrere Möglichkeiten aus. Es gibt keine Standard-Lösung.
Kämmen Sie Ihren Hund nach dem Aufenthalt in Wald und Garten ab und bleiben Sie entspannt. Halten Sie das Gras in ihrem eigenen Garten kurz. Und vermeiden Sie Bodendecker, Unterholz und Gestrüpp.
Katzen scheinen gegen Borreliose übrigens immun zu sein. Freigänger werden zwar auch von Zecken belästigt. Doch sie erkranken so gut wie nie an Borreliose.
Fazit: Es gibt keinen 100%igen Schutz, doch Gift ist keine gute Lösung!
Genießen Sie den Sommer und bleiben Sie fröhlich!
Herzlichst
Susanne Orru-Benterbusch
Unsere Kolumnistin Susanne Orru-Benterbusch ist ausgebildete Tierheilpraktikerin und in eigener Praxis in Marl (Nordrhein-Westfalen) tätig. Seit Ende der 1990er-Jahre beschäftigt sie sich intensiv mit alternativer Medizin. Besonders liegt ihr am Herzen, den Tierbesitzern naturheilkundliches Fachwissen zu vermitteln, damit diese eigenverantwortlich die Gesundheit der Tiere erhalten können. Sie bietet dazu Seminare speziell für Hunde- und Katzenbesitzer an.
Trackbacks/Pingbacks