Ich bin zwar im Ruhrgebiet aufgewachsen, aber auch hier gibt es Gegenden, da geht man aus der Haustür und ist direkt in der Natur. So gab es bei uns nicht nur viel Wald und jeder in der Nachbarschaft hatte einen eigenen Garten. Dort gab es auch die Lupine, die sich auch irgendwann selbst auf Lichtungen im Wald aussäte.
Mir hat diese Blume schon immer gefallen
Sie gehört zur Familie der Hülsenfrüchte, wie beispielsweise auch die Erbse, Kichererbse oder Erdnuss. Und sie ist auch wirklich eine magische Pflanze. Denn diese wunderschöne Blume produziert nicht nur ihren eigenen Dünger, sondern bereitet damit auch den Boden für andere Pflanzen vor. Sie reichert den Boden mit bis zu 100 kg Stickstoff pro Hektar an und wird deshalb in der Landwirtschaft auch als Gründündung benutzt. Außerdem lockert sie als Tiefwurzler den Boden.
Als Kindern wurde uns eingeschärft, die Samen, die in sehr interessanten, behaarten Schoten wuchsen, auf gar keinen Fall zu essen. Heute weiß ich, dass die Lupinen meiner Kindheit den Bitterstoff Lupinin enthielten, der zu Atemlähmung führen kann.
Vielleicht hat die Pflanze auch wegen der Schoten ihren Namen, denn wenn diese trocknen, sehen sie ein bisschen aus wie graues Wolfsfell.
In Griechenland wurden Lupinen unter dem Namen „Thermos“ seit dem Altertum verzehrt.
Um sie essbar zu machen, wurden sie gekocht und anschließend für 2 – 3 Tage in Meerwasser gelegt. Außerdem waren sie unentbehrliche Speise des Abendessens für die Göttin Hekate, der Tafel, die am letzten Tag des Monats nach dem Hausputz gedeckt wurde, mit dem Zweck, die Göttin günstig zu stimmen.
Vor einigen Jahren ist mir die Lupine wieder begegnet. Durch Züchtungen ist es gelungen, den giftigen Bitterstoff zu entfernen. So ist sie nun ein Lieferant von hochwertigem Eiweiß und kann vor allem den veganen Speiseplan aufwerten. Sie ist auch eine gute Alternative zu anderen Hülsenfrüchten, da sie nicht so stark zu Blähungen führt. Es gibt inzwischen viele industriell hergestellte Lebensmittel aus Lupine, das geht von Fleischersatzprodukten über Kaffee bis hin zu Eiszubereitungen.
Die Samen der Lupine werden auch als Heilpflanze genutzt. Sie wirkt blutzuckersenkend, harntreibend, menstruationsfördernd, windtreibend und wurmtreibend. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte darauf verzichtet werden.
Gern nutze ich das Lupinenmehl beim Backen als Eiersatz.
Nun habe ich mir auch einmal Samen gekauft. Sie sind gekeimt sehr lecker. Ein Aufstrich aus gekeimten Lupinensamen, Sonnenblumen- und Kürbiskernen sowie frischem Bärlauch ist gerade jetzt im Frühling ein Hochgenuss.
Und ich werde versuchen, sie in diesem Jahr auf meinem Balkon zu kultivieren. Ich werde darüber berichten, wie gut das funktioniert.
Die Botschaft der Lupine:
Wisse, dass Du umgeben bist von der Fülle der Schöpfung.
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