Quitten sind die Urgroßmütter der Marmelade. In Portugal heißt sie aus gutem Grund marmelo, denn dort kocht man aus den meist steinharten Früchten mit dem von Natur aus hohen Pektingehalt besonders gern süßen Brotaufstrich. Auch hierzulande wandern Quitten meistens in den Einmachtopf.

Wie gesund sind eigentlich Quitten?

Mit ihrem hohen Gehalt an Pektinen, Gerbstoffen und Ballaststoffen sind Quitten besonders für Magen und Darm geradezu Gold wert. Auch die Kerne haben es in sich und sollten darum nicht weggeworfen, sondern getrocknet werden. Mit den darin enthaltenen hohen Mengen an Schleimstoffen wirken sie heilend bei Halsschmerzen und Husten – man lutscht sie einfach wie ein Bonbon. Aber Achtung: Sie zu zerbeißen, ist keine gute Idee, denn das Innere der Kerne schmeckt bitter.

Trotz der harten Schale sind Quitten ziemlich empfindlich. Bekommen sie Druckstellen, verderben sie sehr schnell. Richtig gelagert – an einem kühlen, luftigen Ort und getrennt von Äpfeln, Birnen und Gemüse – bleiben Quitten jedoch bis zu zwei Monate frisch und aromatisch.

Vorbereitung

Vor der Zubereitung müssen Sie den feinen haarigen Flaum mit einem sauberen Tuch gut abreiben und den Blüten- sowie Stielansatz entfernen. Anschließend können Sie die Quitten waschen und eventuell mit dem Sparschäler schälen. Danach können Sie das Fruchtfleisch – ähnlich wie bei Mangos – mit einem schweren Messer ringsum dicht am Kerngehäuse entlang abschneiden und je nach Rezept würfeln oder in Streifen schneiden. Weichere Birnenquitten lassen sich auch mit einem schweren Messer halbieren oder vierteln.

Die Quitte – der Star der Antike

Heute mag die Quitte zu den selteneren Früchten gehören, in der Antike aber war sie ganz groß: Der goldene Apfel, den Paris nach der griechischen Mythologie Helena überreichte, soll vor einigen Übersetzungsfehlern eine Quitte gewesen sein, und manch Bibelforscher meint, auch die verbotene Frucht im Paradies (deren Name in der Bibel nicht erwähnt wird) sei ursprünglich eine Quitte gewesen.

Eine perfekte Marmeladen-Frucht

Quitten enthalten eine ungewöhnlich große Menge an Pektin, jener Stoff, der Marmeladen gelieren lässt. Sie sind daher perfekt geeignet, um aus ihnen Gelee zu kochen.

Von gelb zu rosa und nicht nur süß

Auch wenn die Früchte selbst blassgelb bis grün sind, einmal gekocht entwickelt Quittengelee und Quittenbrot eine wunderschöne, verführerische rosa bis rote Farbe. Der zarte Duft nach Rosenblüten passt da perfekt dazu. Quitten sind nicht nur für Desserts geeignet. In Marokko werden sie am liebsten gemeinsam mit Lamm in der Tagine weich geschmort, in Spanien ist Quittenbrot die bevorzugte Beilage zu Käse (vor allem salzigem Manchego) und Chorizo.

Die Quitte wirkt antibakteriell und vertreibt Verdauungsprobleme

Im aromatischen Fruchtfleisch dieser Frucht stecken mehrere Gerbstoffe wie vor allem Tannin und Apfel- sowie Weinsäure, die krankmachende Bakterien unschädlich machen können. Das Pektin in Quitten kann einen gereizten Darm beruhigen und gleichzeitig für eine gute Verdauung sorgen. Außerdem binden Pektin und weitere Ballaststoffe vorhandene Schadstoffe und Fette an sich, sodass der Körper sie einfach ausscheiden kann.

Sie lindert Halsschmerzen:

Die Frucht selbst kann zwar bei Halsweh wenig erreichen, dafür aber ihre Kerne umso mehr. In der Volks- und Naturheilkunde gilt es als Geheimtipp, die an Schleimstoffen reichen Quittenkerne bei Bedarf einfach wie Bonbons zu lutschen.

Rezept-Tipp: Quitten-Honig

In Honig eingelegte Quitte wirkt hustenreizlindernd sowie schleimlösend und kann deshalb bei Husten sowie Bronchitis eingenommen werden. Die Quitte als auch der Honig wirken sich stärkend auf den Körper aus.

Für den Quittenhonig brauchst du:

dünnflüssigen Honig
eine reife Quitte
Schraubglas

So einfach stellst du ihn her:
  1. Quitte vierteln und entkernen.
  2. In kleine Stücke schneiden und in ein sauberes Schraubglas geben.
  3. Den Honig darüber geben, bis alles gut bedeckt ist.
  4. Verschließen und vier Wochen bei Zimmertemperatur ziehen lassen.
  5. Abseihen und in ein anderes Glas füllen.
  6. Verschließe den Quittenhonig gut und lagere ihn kühl und trocken.

Aus der Quitte können auch verschiedene andere Produkte hergestellt werden, wie z.B. Direktsaft, Würzpaste zum Verfeinern von Saucen, Quittenessig, Quittenbrot, Chutneys oder Marmeladen und Quittenbrand oder -likör.